Anja Fischer wird neue Flüchtlingspastorin
07. Mai 2018
Anja Fischer (52) aus Schwerin wird ab Juli neue Flüchtlingspastorin im Kirchenkreis Mecklenburg. Der Kirchenkreisrat berief die Theologin in seiner jüngsten Sitzung zur Nachfolgerin von Walter Bartels, der Ende März in den Ruhestand gegangen war.
Ihre Aufgabenschwerpunkte sind die Seelsorge in den Erstaufnahmeeinrichtungen in Nostorf/Horst (bei Boizenburg) und Schwerin sowie das direkte Gespräch mit den Flüchtlingen.
Erfahrungen im Umgang mit Flucht, Asyl und interkultureller Begegnung
„Frau Fischer bringt biographische und berufliche Erfahrungen im Umgang mit dem Thema Flucht, Asyl und interkultureller Begegnung mit“, sagte Pröpstin Britta Carstensen. Zudem habe die 52-Jährige "ein besonderes Interesse an der integrativen Arbeit mit geflüchteten Familien". Und sie verfüge über gute Fremdsprachenkenntnisse. Zuletzt war Anja Fischer mit Vertretungsdiensten in der Propstei Parchim tätig. Die gebürtige Kölnerin ist verheiratet und hat zwei Töchter.
Fischer will Verständnis für die Schicksale von Flüchtlingen wecken
"Als Russlanddeutsche sind meine Vorfahren quasi seit 200 Jahren auf der Flucht, insbesondere nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg", sagte Fischer. Sie habe sich auch intensiv mit dem Trauma von Kriegsflüchtlingen beschäftigt. Neben dem direkten Kontakt und der Hilfe für Geflüchtete wolle sie mehr Verständnis bei Einheimischen für die Schicksale von Flüchtlingen wecken. Dabei könne "gut an die vielfachen eigenen Erfahrungen der heute in Mecklenburg lebenden Menschen angeknüpft werden, deren Wurzeln beispielsweise in Ostpreußen liegen und deren Familien einst selbst Flüchtlinge waren". Der Berufungszeitraum für die Stelle läuft nun bis März 2024.
Weitere Flüchtlingsbeauftragte im Kirchenkreis Mecklenburg
Als erster Kirchenkreis in der Nordkirche hatte die Kirchenkreissynode Mecklenburg Ende 2014 eine Projektpfarrstelle für die Flüchtlingsarbeit eingerichtet. Im Kirchenkreis gibt es zudem eine weitere Stelle einer Flüchtlingsbeauftragten. Seit Oktober 2015 berät und begleitet die promovierte Ethnologin und Pädagogin Sybille Gundert-Hock Kirchengemeinden in Fragen von Flucht und Asyl.