Auszeichnung für den Hamburger Pastor, der nach Wladiwostok zog
09. September 2014
Hamburg/Wladiwostok. In den 90er Jahren wagte er ein Abenteuer: Manfred Brockmann zog nach Wladiwostok, baute dort eine lutherische Gemeinde auf. Jetzt erhält er das Bundesverdienstkreuz.
Pastor Manfred Brockmann (77), evangelischer Propst im russischen Wladiwostok und ehemaliger Hamburger Gemeindepastor, erhält am 6. Oktober das Bundesverdienstkreuz. Ausgezeichnet werde Brockmann für seinen jahrzehntelangen Einsatz für die deutsch-russischen Beziehungen, teilte das Gustav-Adolf-Werk mit. Brockmann leitet seit 1993 die Propstei Ferner Osten der Evangelisch-Lutherischen Kirche Ural, Sibirien und Ferner Osten und war mehrere Jahre auch deutscher Honorarkonsul. In Hamburg war er bis 1992 Pastor der Bethlehem-Kirche Eimsbüttel.
Das Abenteuer: von Hamburg nach Wladiwostok
Die evangelisch-lutherische Gemeinde in Wladiwostok wurde 1864 gegründet und 1935 durch stalinistischen Terror vernichtet. Der erste evangelische Gottesdienst nach der politischen Wende fand unter Brockmanns Leitung am 31. Mai 1992 statt. Der Hamburger Pastor war nach Wladiwostok gezogen, um die dortige lutherische Gemeinde wieder aufzubauen. Zugleich leitete er die Propstei Ferner Osten und erreichte 1997 die Rückgabe der Pauluskirche zur Gottesdienst-Nutzung. Die Pauluskirche war in der Sowjet-Ära verstaatlicht worden und beherbergte das Militärmuseum der sowjetischen Pazifikflotte.
Das Bundesverdienstkreuz wird der deutsche Botschafter Rüdiger Freiherr von Fritsch überreichen. Vom 1. bis 12. Oktober finden in Wladiwostok die 16. Deutschen Kulturtage statt, die von der evangelisch-lutherischen Gemeinde mitorganisiert werden.