Autofelge mit Kochlöffel statt Kirchenglocken
07. März 2016
Eine Autofelge mit Kochlöffel dient auf der Ostseeinsel Fehmarn neuerdings als Ersatz für einen maroden Glockenturm. Denn der wird derzeit saniert.
"Unsere Konfirmanden dürfen abwechselnd den Kochlöffel schwingen", sagte Gemeindepastor Bertold Kark-Carlson (57) vergangene Woche. Die evangelische Kirchengemeinde Landkirchen auf Fehmarn ruft auf diese originelle Weise zu ihren Gottesdiensten. Der eigentliche Glockenturm der St. Petrikirche wird derzeit saniert - etwa 400.000 Euro soll das kosten, sagt Kark-Carlson. Zum Sommerfest der Gemeinde am 10. Juli sollen die Arbeiten an dem 24 Meter hohen Holzturm abgeschlossen sein. Dann hat die Gemeinde auch ihre vier Glocken wieder - die älteste von ihnen stammt aus dem Jahr 1495.
Im Juli sollen wieder Glocken läuten
Bis dahin aber wäre Ruhe gewesen in der Landgemeinde von Landkirchen. Gäbe es da nicht Pastorin Barbara Häusler aus der Nachbargemeinde Burg auf Fehmarn. Die hatte kürzlich bei einem Besuch einer Partnergemeinde in Tansania erlebt, wie dort zum Gottesdienst gerufen wird: mit einer Autofelge und einem Stock.
Leihgabe aus der Nachbargemeinde
Zurück auf Fehmarn zimmerte sie mit Jugendlichen ihrer Gemeinde ein Holzgestell, hängte eine Alufelge hinein und besorgte sich einen Kochlöffel. Dann rief sie den Kollegen an - sie hätte da was für ihn. Als Leihgabe. Seitdem scheppert es in Landkirchen und zeigt der Gemeinde, was die Stunde geschlagen hat.