Bischöfin Fehrs: "Sensibel bleiben für Elend, Armut und Corona-Not"
21. Februar 2021
Hamburg. Bischöfin Kirsten Fehrs hat heute (21. Februar) dazu aufgerufen, auch nach einem Jahr Pandemie sensibel zu bleiben für Elend, Armut und Corona-Not – weltweit, aber auch in der direkten Nachbarschaft.
In ihrer Predigt in der Hauptkirche St. Michaelis in Hamburg sagte die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche): „Was alle Menschen im Moment brauchen, ist innere Weite, eine Art Fenster mit Aussicht. Die Vergewisserung inmitten all der Unsicherheit, dass die Hoffnung bleibt. Und zwar eine glaubwürdige Hoffnung, die etwas vom Schmerz versteht und der Traurigkeit.“
Gerade in der am Mittwoch begonnenen siebenwöchigen Passionszeit soll die Trauer ihren Raum haben, unterstrich die Bischöfin. „Indem wir uns innerlich auf den Leidensweg Christi begeben, beachten wir auch das Leid, das Menschen heute niederdrückt: Die Trauer über gestorbene Menschen, die Angst vor Verlust, der Schmerz, nicht beieinander zu sein. Dies alles zu sehen und zugleich zu wissen, dass Schmerz, Not und Tod nicht das letzte Wort haben. Das ist die große Kraft der christlichen Botschaft: dieser Hoffnungsmut. Dass neues Leben sich durchsetzen wird. Immer.“
Diese Überzeugung greife auch die neue Aktion #hoffnungswege der Nordkirche auf, erinnerte Bischöfin Fehrs. „Der Mensch braucht klare Zeichen für klare Zuversicht. Hoffnung wächst, manchmal über uns selbst hinaus. Deshalb ist es so wichtig, von ihr zu erzählen, wo wir sie erleben.“ Sie ermutigte, selbst zu einer Hoffnungsträgerin, einem Hoffnungsträger zu werden. Fehrs: „Damit die Hoffnung auch anderen blüht. Ganz konkret mit einem Segensband, in dem Blumensamen enthalten sind. Wo immer die Samen mit diesem Band eingepflanzt werden, jetzt oder später, entsteht neues Leben – Blumen, Farbe, Segen und die Kraft zur Zuversicht.“