Tag und Nacht bereit für Einsätze auf See

Bischof Magaard besucht Seenotrettungskreuzer „Berlin“

Auf dem Seenotrettungskreuzer "Berlin" trafen sich (v.l.) 3. Maschinist Henry Hildebrandt, 2. Vormann Gerhard Fries, 2. Maschinist Peter Klink, Bischof Magaard, 3. Vormann Karl-Heinz (Heinzi) Bittner sowie Propst Faeling und Notfallseelsorger Dr. Conrads
Auf dem Seenotrettungskreuzer "Berlin" trafen sich (v.l.) 3. Maschinist Henry Hildebrandt, 2. Vormann Gerhard Fries, 2. Maschinist Peter Klink, Bischof Magaard, 3. Vormann Karl-Heinz (Heinzi) Bittner sowie Propst Faeling und Notfallseelsorger Dr. Conrads© Marie-Elisabeth Most-Werbeck

21. Dezember 2015 von

Laboe. Seinen traditionellen vorweihnachtlichen Besuch bei Menschen, die Heiligabend und Silvester im Einsatz sind, stattete Bischof Gothart Magaard, Sprengel Schleswig und Holstein, in diesem Jahr der diensthabenden Besatzung des Seenotrettungskreuzers „Berlin“ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in Laboe ab.

Begleitet wurde er dabei von Propst Erich Faehling sowie Pastor Dr. Frank Conrads, dem Landeskirchlichen Beauftragten für die Notfall- und Feuerwehrseelsorge in Schleswig-Holstein.

„Wenn wir nichts zu tun haben, geht es den Leuten auf dem Wasser gut“, konstatierte Gerhard Fries, 2. Vormann auf der „Berlin“ im Gespräch mit Bischof Gothart Magaard. Auch wenn viele Yachten jetzt im Winterlager seien, könne es trotzdem Einsätze an den Weihnachtstagen und zum Jahreswechsel geben: „Die Berufsschifffahrt führt ja hier unmittelbar vorbei. Es kommt schon vor, dass wir von einem Frachter oder einer Fähre einen verletzten Matrosen oder einen erkrankten Passagier holen müssen.“ 

In diesem Jahr wurde die „Berlin“ bislang zu rund 150 Einsätzen gerufen. „Wir appellieren insbesondere an Surfer, helle Kleidung zu tragen“, so Gerhard Fries. „Schwarze Neoprenanzüge sind im Wasser oft nur schwer zu erkennen – ein paar Reflektorstreifen sind für die eigene Sicherheit wirklich wichtig.“

Interessiert hörten die Gäste, dass in der Internationalen Seefahrt inzwischen auch eine gendergerechte Sprache üblich ist: Während es früher „Mann über Bord“ hieß, ist die offizielle Version nun „Person über Bord“. Bischof Magaard und seine Begleiter besichtigten Deck und Maschinenraum des Seenotrettungskreuzers und zeigten sich von den technischen Details beeindruckt.

Magaard dankte den Männern - stellvertretend für alle Seenotrettungskräfte - für ihren Einsatz rund um die Uhr, bei Tag und Nacht, und für ihre Bereitschaft, bei Wind und Wetter und selbst im stärksten Sturm hinauszufahren, um nach Vermissten zu suchen und Menschenleben zu retten.

Der in Laboe stationierte, inzwischen 30 Jahre alte Seenotrettungskreuzer „Berlin“ soll voraussichtlich im kommenden Jahr gegen ein moderneres Schiff ausgetauscht werden. Die Besatzungen – jeweils vier Personen – haben im Wechsel zwei Wochen Dienst und zwei Wochen frei. Zum Stammpersonal gehören auch Seeleute, die ihren Wohnsitz im Süden Deutschlands haben. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), die ausschließlich aus Spenden finanziert wird, betreibt an Nord- und Ostsee insgesamt 54 Stationen. Dort sind 180 festangestellte und rund 800 ehrenamtliche Rettungskräfte tätig.

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