Bischof Magaard kritisiert Gesetz zum Fracking
02. April 2015
Schleswig. Risikoreich und nicht effizient – Bischof Magaard hat sich kritisch zum Fracking-Gesetzentwurf der Bundesregierung geäußert.
Der Schleswiger Bischof Gothart Magaard hat den von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) vorgelegten Fracking-Gesetzentwurf kritisiert. So würden beispielsweise keine Kriterien genannt, wie das Fracking-Gemisch später entsorgt werden kann, sagte Magaard. "Der enorme Aufwand, um durch Fracking auch noch die letzten Tropfen Erdöl aus dem Untergrund zu fördern, widerspricht allen Bemühungen um mehr Klimaschutz."
Auch Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck (Grüne) hatte die Gesetzes-Vorlage bereits kritisiert, nachdem Hendricks sie am Mittwoch in Berlin vorgestellt hatte. Danach bleibt das Fracking in Schiefer-, Ton-, Mergel- und Kohleflözgesteinen in weniger als 3.000 Meter Tiefe verboten. Probebohrungen zu wissenschaftlichen Zwecken sollen aber möglich sein.
Nordkirche will klimaneutral werden
Bischof Magaard verwies auf den im vergangenen Jahr vorgestellten Entwurf des Klimaschutzgesetzes der Nordkirche. Darin sei verankert, dass die Kirche im Norden bis 2050 klimaneutral werden will. Magaard: "Dazu müssen vor allem die Energie-Effizienz gesteigert und der Ausbau der erneuerbaren Energien vorangetrieben werden." Fracking sei keine sinnvolle Übergangstechnologie für die Energiewende.
Der Bischof wies auf die Aussagen von Experten hin, wonach durch Fracking lediglich ein kleiner Prozentsatz der benötigten Erdgasmenge für einen kurzen Zeitraum bereitgestellt werden kann. "Darüber hinaus sind mit der Förderung erhebliche Umweltrisiken verbunden."