Bischof Magaard: Nächstenliebe gegen Werte- und Glaubensverlust
29. Mai 2015
Rendsburg. Mit einem Abendmahlgottesdienst in der Rendsburger Christkirche wurde am heutigen Sonnabendvormittag (30. Mai) der Rittertag der Schleswig-Holsteinischen Genossenschaft des Johanniterordens in Rendsburg feierlich eröffnet. In seiner Predigt würdigte Bischof Gothart Magaard (Sprengel Schleswig und Holstein) den Ritterorden.
Die Johanniter blicken als einziger aktiver evangelischer Orden auf eine lange Geschichte zurück. Sie sind bis heute ein wichtiger Bestandteil der kirchlichen und gesellschaftlichen Landschaft.
Eingangs seiner Predigt verwies Bischof Magaard auf die Aufgaben und Rollen der Ritter, denen es ein Anliegen sei, gegen Ungerechtigkeit, Gewalt und Leid zu kämpfen und für die Grundwerte des Glaubens einzustehen. „Der Jünger Petrus zeigt wenig ritterliche und untadelige Seiten. Und doch wird er zu einer Schlüsselfigur der Kirche berufen“, fuhr Magaard fort. „Vielleicht, weil in ihm anschaulich wird, wie die Menschen sind: Treu und wankelmütig, mutig und ängstlich, hingebungsvoll und bedürftig.“ Jesus suche keine unbesiegbaren Helden für seine Kirche, sondern Menschen, die mit all ihrer Unvollkommenheit und Leidenschaft auf Gott vertrauen.
Besonders hervorzuheben sei, dass die Johanniter aus der Rückbesinnung auf das Evangelium und ihre historischen Wurzeln die Motivation schöpfen, sich vielfältig diakonisch zu engagieren. Heute werde der Kampf gegen Werte- und Glaubensverlust als tätige Nächstenliebe geführt. „Man könnte die Johanniter auch als Ritter der Barmherzigkeit bezeichnen“, so Bischof Magaard. Es sei beeindruckend, mit welcher tiefen Überzeugung sie um Werte und Glauben in einer zunehmenden säkularen Welt kämpfen würden.