Bischof Magaard will Bündnis gegen Kinderarmut
23. April 2014
Schleswig. Der neu gewählte Schleswiger Bischof Gothart Magaard möchte ein breites Bündnis gegen Kinderarmut gründen. Rund 70.000 Kinder in Schleswig-Holstein lebten unter finanziell äußerst schwierigen Bedingungen, sagte Magaard dem "Flensburger Tageblatt". Magaard: "Das ist eine erschreckend hohe Zahl."
Viele Institutionen innerhalb und außerhalb der Kirche seien auf diesem Gebiet bereits tätig. Notwendig sei jedoch eine bessere Vernetzung. Er wolle in den nächsten Monaten Gespräche mit allen Beteiligten führen, um einen konkreten Aufgabenkatalog für ein solches Bündnis zu formulieren.
Bessere Vernetzung der Institutionen notwendig
Zum Thema Staatskirchenvertrag würde Magaard eine Ablösung der Entschädigungsleistungen des Landes Schleswig-Holstein an die Kirche begrüßen. Als erster Schritt sei dafür jedoch ein Rahmengesetz der Bundesregierung notwendig. Die Kirche müsse offen bleiben für alternative Modelle. "Man wird früher oder später zu anderen Lösungen kommen müssen." Die Zahlungen sind in den Staatskirchenverträgen geregelt. Die evangelische Nordkirche bekommt vom Land jährlich rund zwölf Millionen Euro, das katholische Erzbistum rund 200.000 Euro.
Anlaufstellen und Orientierung für Flüchtlinge in der Nordkirche
Als wichtiges Thema der Nordkirche sieht Magaard auch den Umgang mit Flüchtlingen. Er führe derzeit Gespräche innerhalb der Kirche, wie Flüchtlingen vor Ort ganz praktisch noch besser geholfen werden könnte. Für die Menschen aus Syrien oder Afrika seien Anlaufstellen und Orientierung wichtig.
Termin
Magaard war am 11. April zum Bischof für Schleswig und Holstein gewählt worden. Er tritt seinen Dienst offiziell am 1. Mai an. Die Einführungsfeier ist am 6. September.