Bischof Magaard zum Osterfest
02. April 2015
Schleswig. Gothart Magaard, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), ruft dazu auf, in der Osterbotschaft Ermutigung zum Glauben und Zuversicht für das eigene Leben zu finden.
„In unserer schnelllebigen und technisierten Welt mag der Gedanke der Auferstehung vielen Menschen unwirklich erscheinen. Sie suchen nach Beweisen und belegbaren Wahrheiten. In der Bibel ist der ungläubige Thomas der Inbegriff des Zweiflers. Er kann nicht glauben, dass Jesus von den Toten auferstanden sein soll.
Thomas ist ein Realist, der Beweise will. Er muss sich vergewissern, muss im Wortsinn be-greifen, dass Jesus Christus der ist, auf den er seine Hoffnung richten kann. Schließlich erkennt und bekennt er: „Mein Herr und mein Gott“. Er ringt sich durch zu einer neuen Sicht auf das Leben.
Wenn die gewohnten Sicherheiten wegbrechen, suchen wir nach neuen Antworten, die uns Sinn geben. Diese Sehnsucht nach Heil und Versöhnung verbindet uns. Dass der Weg dorthin über Leiden und Schmerzen zur Erlösung führen kann, erfahren wir am Ostergeschehen. Die Wunden, die das Leben geschlagen hat, sind beim Auferstandenen noch sichtbar.
Wie kein anderes christliches Fest fordert das Ostergeschehen unseren Glauben heraus. Das Licht der Auferstehung für sich zu entdecken, braucht Vergewisserung und Ermutigung. Wenn wir die Osterfreude in unseren Gottesdiensten feiern, finden wir Kraft zum Leben.“
Bischof Magaard predigt am Ostersonntag, 5. April, um 10 Uhr im St. Petri-Dom zu Schleswig.