Bischof Ulrich begrüßt Klarstellungen der Evangelischen Hochschule
21. Juni 2012
Hamburg. Der Vorsitzende der Vorläufigen Kirchenleitung der Nordkirche, Bischof Gerhard Ulrich, hat heute (21. Juni) nach einem Gespräch mit dem Rektor der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie, Pastor Andreas Theurich, die jüngsten Klarstellungen der Hochschule zu der Veröffentlichung eines Aufsatzes von Eberhard Mannschatz ausdrücklich begrüßt.
„Es ist gut, dass sich die Hochschule der geäußerten Kritik stellt. Das Rauhe Haus steht in der Tradition Wicherns, und die Hochschule hat sich immer als sozialkritische und bewusst evangelische Hochschule verstanden.“ Sie habe immer schon jegliche Form von Menschenrechtsverletzungen, Missbrauch, Gewalt und sozialer Ausgrenzung aktiv bekämpft. Etwaige Versuche, die jahrzehntelange, engagierte Arbeit an der Hochschule insgesamt zu diskreditieren, „müssen vehement zurückgewiesen werden“, so Bischof Ulrich.
Mit den geplanten Initiativen – insbesondere dem Besuch in Torgau am 22. Juni und der Fachtagung im Herbst – setze die Evangelische Hochschule wichtige Zeichen für die Opfer repressiver Pädagogik des DDR-Systems, so der Vorsitzende der Kirchenleitung weiter.
Der Rektor der Hochschule, Pastor Andreas Theurich, erklärte: „Es ist die Aufgabe einer an christlichen Werten und Normen orientierten Hochschule, gesellschaftliche Ausgrenzungsprozesse wissenschaftlich-kritisch aufzuarbeiten. Das haben wir immer getan und wir wollen es auch weiterhin tun!“ Gerade im Hinblick auf Menschenrechtsverletzungen im Erziehungssystem der DDR gäbe es ein gemeinsames Interesse an der Aufdeckung von Strukturen und Begründungen von repressiven Erziehungspraktiken. Darin seien sich Hochschulleitung und Bischof völlig einig.