Bischof Ulrich reist mit Afrika-Referent Schauer in den Kongo und nach Kenia
21. Juni 2012
Hamburg/Kiel. Der Vorsitzende der Vorläufigen Kirchenleitung der Nordkirche, Bischof Gerhard Ulrich, wird in der kommenden Woche gemeinsam mit dem Afrika-Referenten des Zentrums für Mission und Ökumene, Volker Schauer, zu einer Reise nach Kenia und in den Kongo aufbrechen.
Bereits im vergangenen Jahr hatte Bischof Ulrich mit Schauer Tansania besucht. Ulrich geht es vor allem darum, die Partnerschaft der noch jungen Nordkirche mit den Kirchen im Kongo und in Kenia zu stärken. „Wir sind gemeinsam als ökumenische Lerngemeinschaft unterwegs“, so Bischof Ulrich, „die Reise ist wichtig, weil sie auf beiden Seiten die Horizonte erweitern wird.“ „Wir werden natürlich mit der Kirchenleitung über aktuelle Themen und Probleme sprechen, aber auch Gemeinden und Einrichtungen besuchen“, sagte Schauer im Vorfeld der Reise.
Die Evangelisch-Lutherische Kirche im Kongo befinde sich in einer schwierigen Lage: „Das Land ist riesig und sehr instabil, Kommunikation ist schwer, noch immer gibt es interne Führungsdefizite“, so Schauer. Beeindruckend seien aber die Lebendigkeit der Gemeinden und das Engagement der Menschen zum Beispiel für soziale Projekte. Die Menschen in dem Land sind zur Hälfte Christen, zehn Prozent sind Muslime, ebenso viele gehören traditionellen Religionen an. Von den Christen sind 50 Prozent katholisch und je etwa 20 Prozent evangelisch oder Mitglieder von Pfingstkirchen. Lutherische Kirche im Kongohat fünf Diözesen und rund 53 000 Mitglieder. Ihr Bischof, Mwamba Sumaili, ist seit rund zwei Jahren im Amt und hatte im vergangenen Sommer Bischof Ulrich besucht.
Die Evangelisch-Lutherische Kirche Kenias beschreibt Schauer als stabil und sehr dynamisch, vor allem im diakonischen Bereich. Die Beziehungen zur Nordkirche seien seit mehreren Jahren schon intensiv: Jugendliche seien über die Freiwilligenprogramme des Zentrums für Mission und Ökumene jedes Jahr in kirchlichen Projekten eingesetzt, zum Beispiel „Pangani“ für Straßenkinder in Nairobi. Seit eineinhalb Jahren arbeite zudem mit Pastor Mruttu Balozi ein ökumenischer Mitarbeiter aus Kenia in der Nordkirche.
In seiner Funktion als Vorsitzender des Deutschen Nationalkomitees im Lutherischen Weltbund möchte Bischof Ulrich auch eines der Flüchtlingslager in Kenia besuchen. „Ich möchte mir ein Bild vor Ort machen und die Flüchtlinge in ihrer schrecklichen Situation sowie die dortigen Mitarbeiter stärken“, so Bischof Ulrich.
In Kenia gehören 70 Prozent der Einwohner christlichen Kirchen an, vor allem der anglikanischen und der katholischen. 20 Prozent sind Muslime, weitere zehn Prozent der Menschen pflegen traditionelle Religionen. Die Lutherische Kirche hat 30 000 Gemeindemitglieder, ihr Bischof ist Zachariah Wachira Kahuthu.
Autorin: Claudia Ebeling, nordkirche weltweit