Bischof Ulrich verurteilt Anschläge in Kenia
04. Juli 2012
Kiel/Nairobi. Nordkirchen-Bischof Gerhard Ulrich hat die Anschläge auf Gottesdienste in Kenia verurteilt. Die Attacken stellten nicht nur einen Angriff auf die Christen, sondern auf das gesamte kenianische Volk dar, sagte Ulrich. "Mein Mitgefühl gilt allen Opfern und ihren Familien sowie all den Menschen, die nun dort in Angst und Schrecken leben." Ulrich befindet sich derzeit auf einer Besuchsreise in Kenia und erfuhr unmittelbar nach seiner Ankunft von den Anschlägen.
Er hat die Lage im Land am Dienstag mit der deutschen Botschafterin Margit Hellwig-Bötte erörtert. Die evangelisch-lutherische Kirche in Kenia ist Partnerkirche der Nordkirche.
Bei den Anschlägen im Nordosten Kenias waren am Sonntag (1. Juli) mindestens 17 Menschen ums Leben gekommen. Die Terroranschläge hätten das Ziel, die kenianische Gesellschaft zu destabilisieren und die kriegerischen Auseinandersetzungen in Ostafrika in neuer Heftigkeit in das Land zu bringen, sagte Ulrich. "Hier in Kenia werden die Anschläge wahrgenommen als ein Angriff auf das gesamte kenianische Volk." Hochrangige Regierungsvertreter und Sprecher aller Religionen hätten ihre Solidarität mit den Opfern bekundet. "Diese Verbundenheit geht über alle Grenzen der politischen und ethnischen Zugehörigkeit hinweg."
Ulrich: Interreligiöser Dialog gegen "Kriegstreiberei"
Die Kirchen in Kenia haben nach den Worten Ulrichs zusammen mit Muslimen und anderen religiösen Gemeinschaften seit Jahren für Verständigung zwischen den Religionen und den ethnischen Gruppen geworben. "Diese friedenserhaltenden Initiativen müssen auf allen Ebenen weiter gehen und verstärkt werden, um extremistischer Kriegstreiberei offensiv entgegen zu treten."
Mit seiner Reise will Ulrich die Partnerschaft der Nordkirche mit den lutherischen Kirchen im Kongo und in Kenia stärken. Ulrich bereist das Land auch in seiner Funktion als Vorsitzender des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes. Er wird zum Ende seiner Reise ein Flüchtlingslager des Lutherischen Weltbundes in Kenia besuchen.