Diakonie fordert mehr Schutz für Frauen in Flüchtlingsheimen
24. November 2016
Das Diakonische Werk Hamburg fordert eine neue gesetzliche Regelung, damit Frauen in Flüchtlingsunterkünften besser vor Gewalt geschützt werden. Auch in den Flüchtlingsunterkünften müsse konsequent gelten: "Wer schlägt, muss gehen", sagte Stefanie Leich, Leiterin des Diakonie-Frauenhauses, zum "Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen" (25. November). Außerdem seien in Hamburg mindestens 30 weitere Frauenhausplätze für geflüchtete Frauen notwendig.
Nach Gewalthandlungen kann Männern verboten werden, sich dem Opfer wieder zu nähern. Von Gewalt bedrohte Frauen in Flüchtlingsunterkünften haben diesen Schutz durch Platzverweise jedoch nicht, weil die Männer dort laut Gesetz leben müssen. Nach Ansicht der Diakonie ist der Schutz vor körperlicher und psychischer Gewalt jedoch eindeutig das höhere Rechtsgut. Dies müsse nun dringend vom Gesetzgeber entsprechend geregelt werden.
Kein ausreichender Schutz vor Gewalt für Frauen in Flüchtlingsheimen
Die Diakonie beklagt, dass bedrohten Frauen in Flüchtlingsheimen grundlegende Standards wie getrennte Duschen, abschließbare Toiletten und getrennte Unterbringung fehlen. In den Hamburger Unterkünften gebe es mittlerweile 470 Plätze für schutzbedürftige Personen wie Minderjährige, Schwangere, Ältere, Behinderte oder Folteropfer. Dies reiche jedoch nicht aus. Außerdem würden sie den betroffenen Frauen keinen ausreichenden Schutz vor Gewalt bieten. Daher müsse das Angebot der Frauenhäuser mit ihren hohen Sicherheitsstandards ausgebaut werden.