Abend der Begegnung

Diakoniechefin Stoltenberg: Sozialpolitik bleibt Daueraufgabe

Die Hamburger Diakoniechefin Annegrethe Stoltenberg. Stoltenberg leitet das Diakonische Werk in Hamburg seit dem Jahr 2000 und wird zum Jahresende 2013 in den Ruhestand treten.
Die Hamburger Diakoniechefin Annegrethe Stoltenberg. Stoltenberg leitet das Diakonische Werk in Hamburg seit dem Jahr 2000 und wird zum Jahresende 2013 in den Ruhestand treten.© epd-bild / Norbert Neetz

06. September 2013 von Simone Viere

Hamburg. Hamburgs Diakoniechefin Annegrethe Stoltenberg (63) hat die sozialpolitische Orientierung am Gemeinwohl als "Daueraufgabe" einer solidarischen Gesellschaft bezeichnet. Die Diakonie werde "nicht müde, nach gerechteren und friedensstiftenden Lösungen von Notlagen zu suchen", sagte sie vor rund 400 Gästen aus Politik, Kirche und Gesellschaft als Gastgeberin beim "Abend der Begegnung" in Hamburg.

Sozialpolitik im diakonischen Sinn heiße, die unterschiedlichen Kräfte der Menschen zu sehen und zu akzeptieren. Dabei gehe es manchmal auch schlicht um "Barmherzigkeit".

Diakonie und Kirche seien immer politisch, nur nicht parteipolitisch, sagte Stoltenberg weiter. Besonders beliebt sei die Diakonie daher immer bei der Opposition. Das ändere sich, wenn die Opposition die Regierung stelle. Doch selbst dann sitze die Diakonie mit der Sozialbehörde im selben Boot, "weil wir uns beide eine soziale Freie und Hansestadt Hamburg wünschen". Interessengegensätze würden dann weniger auf der inhaltlichen Seite auftauchen, sondern "wenn es um die Finanzen geht".

"Diakonie und Kirche sind immer politisch"

Manchmal werde sie gefragt, wie sie es aushalte, "immer nur Not und Elend zu sehen". Doch diese Sicht treffe keineswegs ihre Berufswirklichkeit. Sie habe bei allem "immer mit Menschen zu tun, die sich engagieren und die Not aktuell lindern, abstellen oder verhindern wollen". Diese Begegnungen habe sie in den 13 Jahren als Diakoniechefin zunehmend als Geschenk empfunden.

Stoltenberg leitet das Diakonische Werk in Hamburg seit dem Jahr 2000 und wird zum Jahresende in den Ruhestand treten. Ihr Nachfolger Dirk Ahrens (50) war bereits im April von der Kirchenleitung der Nordkirche berufen worden. Der 1963 in Goslar geborene Theologe ist seit 2009 Vorstand des Diakonie-Hilfswerks der Nordkirche in Hamburg. Zuvor wirkte Ahrens als Gemeindepastor in Hamburg-Wandsbek (2001-09) und als Studienleiter für Religionspädagogik in der damaligen Pommerschen Evangelischen Kirche in Greifswald (1994-2001).

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