Wettbewerb

Die Kirche des Jahres steht auf Rügen

Schön und traditionsreich: Das Gotteshaus Altenkirchen auf Rügen ist "Kirche des Jahres" 2023.
Schön und traditionsreich: Das Gotteshaus Altenkirchen auf Rügen ist "Kirche des Jahres" 2023. © EKD

17. Mai 2023

Die Kirche des Jahres 2023 befindet sich auf dem Gebiet der Nordkirche: Es ist die Dorfkirche Altenkirchen auf Rügen. Sie gewann den Wettbewerb der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa).

Fast 1400 Stimmen erreichte die Kirche, die im nördlichen Teil der Insel Rügen zu finden ist. Und auch der zweite Platz ging mit gut 1100 Stimmen an eine Inselkirche – die St. Jacobus-Kirche Zirchow auf Usedom. Die drittplatzierte Große Kirche im ostfriesischen Leer erhielt etwas mehr als 800 Stimmen.

Großes Interesse an alten Kirchen 

Insgesamt beteiligten sich 6937 Menschen an dem Wettbewerb der Stiftung KiBa, die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründet wurde. „Wir freuen uns sehr über die wieder sehr große Resonanz unseres Wettbewerbs“, sagt Catharina Hasenclever, Geschäftsführerin der KiBa. „Nach wie vor zeigt sich, dass sehr viele Menschen an ‚ihren‘ Kirchen hängen und sich freuen, dass diese instandgesetzt werden können.“

Die Geschichte der Dorfkirche Altenkirchen reicht bis etwa bis zum Jahr 1200 zurück, zur Zeit der Slawen. Nur kurze Zeit nach der Christianisierung Rügens wurde sie – möglicherweise auf einem slawischen Begräbnishügel – errichtet.

Dach der Siegerin muss renoviert werden

In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts vergrößerte man das Langhaus zur dreischiffigen Basilika. Einen Turm hat das Gebäude nicht. Im Jahr 1670 wurde ein freistehender Fachwerkbau als Glockenturm errichtet.

Altenkirchen auf Rügen, Innenansicht
So sieht es im Innenraum des Gotteshauses Altenkirchen aus: Das Langhaus wurde im 14. Jahrhundert zur dreischiffigen Basilika ausgebaut. © EKD

Dieser Turm steht inzwischen leicht schief; auch Balkentragwerk, Dach und Treppe im Inneren der Kirche sind sanierungsbedürftig. Für die Instandsetzung stellt die Stiftung KiBa 10.000 Euro zur Verfügung.

Platz 2 für älteste Kirche Usedoms

Die zweitplatzierte St. Jakobus-Kirche Zirchow ist das älteste Gotteshaus auf Usedom. Sie wurde 1280 aus Feldsteinen errichtet, ihre Wände sind mehr als einen Meter dick: Erste Funktion der Kirche war der Schutz der Zirchower vor räuberischen Übergriffen.

Kirche Zirchow auf Usedom
Die Kirche Zirchow auf Usedom belegte im Wettbewerb der Stiftung KiBa den zweiten Platz. © EKD

Der quadratische Turm kam im 15. Jahrhundert hinzu. Besucht wird St. Jakobus insbesondere von Feriengästen und von Pilgern, die die „Via Baltica“ entlangwandern. Die KiBa unterstützt die Instandsetzung des Kirchturms mit 10.000 Euro.

Dritter Platz für ostfriesisches Gotteshaus 

Die Drittplatzierte, die Große Kirche in Leer prägt seit 1787 das Stadtbild. Ihr Grundriss hat die Form eines griechischen Kreuzes. Die Kanzel in der Mitte und das Gestühl, das auf sie ausgerichtet ist, demonstrieren die reformierte Tradition.

Große Kirche Leer
Die Große Kirche in Leer landete auf dem dritten Platz. © EKD

Die Große Kirche hat eine hervorragende Akustik, die sie zu einem überregional gefragten Ort für Lesungen, Vorträge und Konzerte macht. Die Stiftung KiBa fördert die Sanierung von Dach, Fassade und Kirchenfenstern des barocken Baus mit 15.000 Euro.

Hintergrund

Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von rund 35,5 Millionen Euro geben können.

Für dieses Jahr hat die KiBa bislang Förderzusagen von mehr als einer Million Euro vorgesehen. Rund 3.800 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e. V.“  

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