Blume des Jahres

Die Schwanenblume ist beliebt - aber ihr Lebensraum schwindet

Die Schwanenblume
Die Schwanenblume© hsvrs, iStockphoto

18. Mai 2014 von Doreen Gliemann

Früher wurde die Schwanenblume gegen Wassersucht als Arzneipflanze genutzt. Heute wird die Blume des Jahres 2014 auch in Gärten gern als pflegeleichte Staude kultiviert. Doch normalerweise ist sie ein typischer Vertreter der Fluss-Auen, als Pionierpflanze wächst sie auf schlammigen und nährstoffreichen Böden. Solche natürlichen Flusslandschaften werden jedoch immer seltener.

Die Sumpf- und Wasserpflanze mit ihren bis zu eineinhalb Meter hohen und weißrosa Blüten mag wechselnde Wasserstände besonders gerne, Schwemmgebiete entlang von Flüssen sind noch immer ihr Hauptverbreitungsgebiet. Größere Bestände sind beispielsweise in den Auengewässern der Oder und der Elbe zu finden oder in Baden-Württemberg entlang der Oberrheinebene.

„Die Pflanze hat sich als Stromtalpflanze an die Dynamik des Hochwassers angepasst und erträgt nicht nur eine immer wiederkehrende Überflutung, sondern benötigt sie zum Teil sogar”, schreibt der Naturschutzbund Deutschlands auf seinen Internetseiten. Die Fluten der Hochwässer brächten Sand, Schlick, abgestorbene Pflanzenteile sowie Samen heran, die beim langsamen Zurückgehen des Wassers in den Auen abgelagert werden. Die darin enthaltenen Nährstoffe werden danach langsam freigesetzt.

Von der Hamburger Loki Schmidt Stiftung wurde die Schwanenblume zur Blume des Jahres 2014 ausgewählt. Damit will die Stiftung eine „auffällige und attraktive Röhrichtpflanze und ihren Lebensraum ins öffentliche Bewusstsein rücken”, sagt Geschäftsführer Axel Jahn. Nach Angaben der Stiftung teilt sie ihren Lebensraum mit weiteren bedrohten Arten wie dem Einfachen Igelkolben, der Krebsschere, der Sumpfschrecke, der Kleinen Mosaikjungfer, dem Moorfrosch und zahlreichen Vogelarten.

Doch die Topblume des Jahres ist gefährdet und wird auf der Vorwarnliste der bedrohten Arten der Bundesrepublik Deutschland geführt, da ihre Bestände zurückgehen. „Der Schwerpunkt der Verbreitung der Schwanenblume liegt in den Auen unserer Flüsse”, erklärt Axel Jahn. Diese Gebiete seien aber vom Menschen in den letzten Jahrzehnten stark verändert worden. „Sie wurden eingedeicht, entwässert und bebaut. Kleine Gewässer wurden verfüllt, die Ufer umgestaltet und für zahlreiche Aktivitäten beansprucht”, moniert Jahn. 

Eindeichung, Entwässerung, Bebauung - der Schutzraum der Auen schwindet 

Außerdem gelangt immer wieder Dünger aus der Landwirtschaft in die Gewässer und belastet sie, kritisiert er. Schließlich setze ihr auch die Intensivierung der Landwirtschaft zu, die auch vor Flussauen und Marschgebieten keinen halt macht: Künstliche Gewässer wie Gräben, Kanäle und Bodenentnahmestellen, an deren Ufer die Schwanenblume Ersatzlebensräume gefunden hatte, würden oft so intensiv gemäht und geräumt, dass die Schwanenblume zurückgeht. 

Ihren Namen trägt die Blume des Jahres vermutlich wegen ihrer langen und dünnen Doldenstiele sowie der rötlich-weißen Blütenfarbe und dem schwanenhalsigen gebogenen Griffel. Die Blätter können bis zu einem Meter lang werden, Blütezeit ist von Juni bis August. Nach Stiftungsangaben lockt die Schwanenblume mit ihrer auffälligen Blütenpracht Insekten an und belohnt sie mit mit ihrem Nektar, der in Form kleiner Tröpfchen an den Fruchtblättern hängt und nach Honig duftet.

Um die gefährdete Blumen zu schützen empfiehlt Jahn, die Belastungen unserer Gewässer durch Einträge aus der Landwirtschaft zu reduzieren. „Letztlich sollte den Flussauen mehr Raum gegeben werden. Davon würde nicht nur die Schwanenblume profitieren, dies wäre auch ein wirkungsvoller Beitrag zum Hochwasserschutz”, sagt Jahn. 

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