Gestohlene Greifswalder "Stolpersteine" werden ersetzt
14. Mai 2013
Greifswald. Fast sieben Monate nach dem Diebstahl aller elf Greifswalder "Stolpersteine" werden die Erinnerungszeichen für jüdische NS-Opfer am 23. Mai neu verlegt und um zwei "Stolpersteine" erweitert. Unter dem Motto "Die Würde des Menschen ist unantastbar" werden die zehn Zentimeter langen Steine mit der beschrifteten Messingplatte ab 11 Uhr ins Pflaster eingelassen.
Das teilte die vorpommersche Hansestadt am Dienstag mit. Der 23. Mai ist der Tag des Grundgesetzes.
Die Verlegung erfolgt im Rahmen eines Gedenkweges, zu dem unter anderem die Kommune, die Evangelische Studentengemeinde, der Pommersche Evangelische Kirchenkreis, die Universität und das katholische Dekanat Vorpommern einladen. Der Greifswalder Bischof Hans-Jürgen Abromeit wird den Stolpersteinweg in der Gützkower Straße 39 eröffnen, Oberbürgermeister Arthur König (CDU) wird ihn gegen 14 Uhr in der Knopfstraße 18 beschließen.
Spenden-Aktion ermöglichte Ersatz der gestohlenen Gedenk-Steine
Bislang unbekannte Täter hatten in der Nacht zum 9. November 2012, dem Jahrestag der Reichspogromnacht, die elf "Stolpersteine" herausgebrochen. Vermutet wird ein rechtsextremistischer Hintergrund. Der Ersatz der Steine wurde durch eine Spendenaktion der Evangelischen Studentengemeinde ermöglicht, bei der bundesweit 7.800 Euro gesammelt wurden. Davon werden rund 1.300 Euro für die 13 neuen Steine verwendet. Das übrige Geld soll für ähnliche Projekte investiert werden.