„horizonte hoch 5“: Landessynode berät über Zukunftsprozess der Nordkirche
15. September 2022
Lübeck-Travemünde. Mit einer Andacht von Bischöfin Kirsten Fehrs hat heute (15. September 2022) die 14. Tagung der II. Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) begonnen. Im Mittelpunkt der Tagung bis Sonnabend (ca. 14 Uhr) steht der „Zukunftsprozess der Nordkirche - „horizonte hoch 5“.
Die rund 150 Landessynodalen werden anhand eines umfangreichen Abschlussberichtes (hier online einzusehen) morgen (Freitag) die Ergebnisse des fast dreijährigen Zukunftsprozesses diskutieren und über dessen Umsetzung beraten. Dabei verständigen sie sich auch über theologische Grundlinien und wesentliche Handlungsfelder für eine zukünftige Ausrichtung der Arbeit der Nordkirche.
Unter dem Motto ‚Horizonte‘ steht ebenfalls der Open-Air-Gottesdienst, den die Synodalen am Freitagabend um 18:00 Uhr im Brügmanngarten an der Strandpromenade feiern. Die Koordinierungsgruppe des Zukunftsprozesses, Jugendsynodale und weitere Beteiligte aus dem Zukunftsprozess gestalten den öffentlichen Gottesdienst mit Blick auf die Ostsee.
Berichte und Kirchengesetze
Heute Vormittag wird Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt ihre Berichte als Landesbischöfin und Vorsitzende der Kirchenleitung der Nordkirche halten.
Am Nachmittag stimmen die Landessynodalen unter anderem über das Kirchengesetz über die Pröpstinnen und Pröpste in der Nordkirche sowie über das Dritte Kirchengesetz zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften ab. Mit diesem Gesetz soll dafür gesorgt werden, dass jede:m geeignete:m Vikar:in ein Angebot für den Pfarrdienst auf Probe gemacht werden kann.
Kurzfristig steht heute außerdem ein Beschlussvorschlag zur Änderung des landeskirchlichen Haushalts 2022 auf der Tagesordnung. Die zusätzlichen Kirchensteuermittel, die aus der Besteuerung der Energiepreispauschale an die Nordkirche gehen, sollen zweckgebunden für Menschen verwendet werden, die besonders von der Energiekrise betroffen sind. Die drei diakonischen Werke der Nordkirche benennen hierfür konkrete Projekte.
Im Anschluss wird Renate Fallbrüg, Leiterin des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt der Nordkirche, am späteren Nachmittag auf 70 Jahre KDA zurückblicken.
Am Sonnabendvormittag werden die Delegierten über die Beschlussvorlagen zum Zukunftsprozess abstimmen. Außerdem legt die Flüchtlingsbeauftragte der Nordkirche das landeskirchliche Konzept für die kommenden Jahre vor. Das Ende der Tagung ist mit dem Reisesegen für 14 Uhr vorgesehen.
Stichwort: Zukunftsprozess „horizonte hoch 5“
„Horizonte hoch fünf“ – so ist der Prozess überschrieben, der vor drei Jahren in Konsequenz der sog. Freiburger Studie zur Mitgliederprojektion von der Landessynode angestoßen und ein Jahr später initiiert wurde. Der Name bezieht sich auf die fünf Horizonte, unter denen der Prozess steht: Es geht um die theologischen Grundlagen, die Gestaltung von Kernaufgaben, personelle und sachliche Ressourcen, kirchenrechtliche Regulation sowie Innovationen.
In den vergangenen zwei Jahren fand eine umfassende Beteiligung auf allen Ebenen der Nordkirche statt, in der vorhandenes Wissen und Erfahrungen aufgenommen wurden. Neben Gruppen auf der landeskirchlichen Ebene gab es Beratungen in den drei Sprengeln der Nordkirche und Austausch mit Expert:innen. Kirchenmitglieder konnten sich über Beteiligungsmöglichkeiten auf der Website des Zukunftsprozesses einbringen: https://www.horizontehoch5.de/
