Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt zu 30 Jahren Deutscher Einheit
01. Oktober 2020
Schwerin. Anlässlich des 30. Jahrestags der Deutschen Einheit, der zugleich der 30. Geburtstag des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommerns ist, würdigte Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt am Donnerstag in Schwerin mit einer Videobotschaft die Leistung der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern während der vergangenen dreißig Jahre.
„So vieles haben die Menschen hier in den vergangenen 30 Jahren geleistet. Nach der Friedlichen Revolution gab es auch hier harte Umbrüche. Betriebe wurden geschlossen, und viele Menschen haben ihren Arbeitsplatz verloren. Fast jede Familie war davon betroffen. Das durchzuhalten und sich beruflich neu zu orientieren hat viel Kraft gekostet. Es war eine alles andere als leichte Aufgabe“, so Kristina Kühnbaum-Schmidt. Zugleich nannte die Landesbischöfin die Erfolge des Bundeslandes, das heute das beliebteste Urlaubsziel in Deutschland sei und seinen Energiebedarf rein rechnerisch zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien decken könnte.
Das ehrenamtliche und soziale Engagement vieler Menschen in Mecklenburg-Vorpommern sei bemerkenswert. „Über 1.000 Kirchen, die meisten davon denkmalgeschützt, wurden in den letzten drei Jahrzehnten aufwendig saniert und mit neuem Leben gefüllt. Das ist so nur dank vieler Fördervereine hier in Mecklenburg-Vorpommern gelungen, für deren Engagement ich zutiefst dankbar bin“, hob die Landesbischöfin hervor.
Sie denke, so Kristina Kühnbaum-Schmidt, in diesen Tagen besonders an die Friedliche Revolution vor 31 Jahren, ohne die die Deutsche Einheit undenkbar sei: „Der Einsatz von Christenmenschen und Kirchen in DDR-Zeiten für Menschenrechte und für Freiheit steht mir im 30. Jahr der Deutschen Einheit deshalb besonders vor Augen. Als Nordkirche, die Ost und West verbindet, tragen wir in den öffentlichen Diskurs ein: Freiheit und Verantwortung füreinander und für andere - beides gehört zusammen. Freiheit und Verantwortung sind die zwei Seiten einer Medaille. Und sie werden verbunden durch Nächstenliebe, durch Barmherzigkeit und Mitmenschlichkeit. Dafür stehen wir als evangelische Kirche und auch immer wieder zusammen mit anderen Akteuren der Zivilgesellschaft - gemeinsam für Mitmenschlichkeit und Menschenfreundlichkeit.“
Link zum Video der Landesbischöfin auf dem YouTube-Kanal der Nordkirche:
Hintergrund
Die Nordkirche wurde 2012 gegründet. Sie ist ein Zusammenschluss aus der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche (Hamburg und Schleswig-Holstein) mit der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs und der Pommerschen Evangelischen Kirche. Die Nordkirche hat rund zwei Millionen Mitglieder und erstreckt sich heute über die Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. Einige Gemeinden liegen auch in Brandenburg.
Kristina Kühnbaum-Schmidt ist seit 2019 Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche). Sitz der Landesbischöfin ist Schwerin. Sie ist auch stellvertretende Leitende Bischöfin der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB).