Landesbischöfin der Nordkirche sendet Grüße und Segenswünsche zu Beginn des Pessachfestes

Kristina Kühnbaum-Schmidt: „Zeuginnen und Zeugen von Gemeinschaft und Frieden sein“

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt gratuliert zum Passachfest.
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt gratuliert zum Passachfest. © Thomas Müller

04. April 2023 von Dieter Schulz

Zum am Mittwoch (5. April) beginnenden Pessachfest sendet Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt Grüße der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) an die leitenden Persönlichkeiten in den jüdischen Gemeinschaften und an alle Menschen jüdischen Glaubens. Kühnbaum-Schmidt nannte die jüdischen Gemeinden und das jüdische Leben in Norddeutschland ein Geschenk und einen Segen.

Die Beauftragte für den Christlich-Jüdischen Dialog koordiniert und pflegt die Kontakte

„Ich freue mich darüber, wie sichtbar und präsent jüdisches Leben im Bereich unserer Landeskirche ist und dass es viele gute nachbarschaftliche Kontakte zwischen jüdischen und christlichen Gemeinden gibt."

Das Festjahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland, an dem sich auch unsere Gemeinden engagiert beteiligt haben, habe sehr viel dazu beigetragen, jüdische Gemeinden und jüdisches Leben noch stärker im Bewusstsein unserer Gesellschaft zu verankern In einem Brief an die jüdischen Gemeinden schreibt sie:

Das ist ein Geschenk und ein Segen für uns alle.

Gedeckter Tisch mit Lavendel und Pessach-Speinsen wie dünnem Fladenbrot.
Pessach ist ein Familienfest. Typische Speisen zum Fest sind unter anderem Eier, bittere Kräuter und Matzen (dünne Brotfladen aus ungesäuertem Teig), weswegen es auch „Fest der ungesäuerten Brote“ heißt.© Phil Goodwin, unsplash

Allen Formen von Antijudaismus und Antisemitismus entgegentreten

Sie müsse dennoch mit Entsetzen registrieren, wie Jüdinnen und Juden in Deutschland zunehmend antisemitische Anfeindungen erleiden und der Staat Israel angegriffen werden, so Kühnbaum-Schmidt weiter.

„Mir ist bewusst, dass  als Ursache nicht selten Motive der von christlichen Kirchen früher vertretenen Judenfeindschaft zu erkennen sind. In vielen Bereichen setzen wir uns bereits seit langem intensiv und kritisch mit diesen Denkmustern auseinander.

Ich versichere Ihnen, dass unsere Kirche auch zukünftig allen Formen von Antijudaismus und Antisemitismus in Theologie und Glaubenspraxis, in Staat und Gesellschaft klar entgegentreten wird.

Gemeinsam mit Ihnen wollen wir uns für eine demokratische, offene Gesellschaft einsetzen, die verschiedenen Religionen und Weltanschauungen respektvoll begegnet“, erklärt die Landesbischöfin.

Einsatz für Menschen in Not verbindet

Die jüdischen Gemeinden würden Großes in der Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine leisten, schreibt Kristina Kühnbaum-Schmidt weiter.

„Auch diese Bereitschaft, sich für Menschen in Not einzusetzen, verbindet unsere Gemeinden in Norddeutschland. Zugleich ist es furchtbar, ja unerträglich, dass auch viele Jüdinnen und Juden – darunter hochbetagte Holocaust-Überlebende – zur Flucht aus der Ukraine gezwungen sind.

Möge der Friede zurückkehren in die Ukraine und in alle anderen Kriegsgebiete dieser Welt.

In Freundschaft wachsen

„Unsere Gedanken gehen in diesen Tagen und Wochen auch nach Israel. Wir hoffen und beten, dass der Ewige den jüdischen Staat und seine Gesellschaft beschützen und bewahren möge vor einem Auseinanderbrechen und vor Gewalt.

Lassen Sie uns weiter in unserer Freundschaft wachsen und miteinander Zeuginnen und Zeugen von Gemeinschaft und Frieden sein. Ihnen, Ihren Familien und Angehörigen sowie den jüdischen Gemeinden wünsche ich in diesen Tagen von Herzen ein frohes Pessachfest mit segensreichen Begegnungen. Chag Pessach Sameach!“ sagt Kristina Kühnbaum-Schmidt.

Hintergrund: Pessach-Fest

Pessach (auch Passa, Passah oder Pascha genannt) gehört zu den wichtigsten Festen des Judentums. Das Fest erinnert an den Auszug aus Ägypten (Exodus), also die Befreiung der Israeliten aus der Sklaverei.

Die Nacherzählung dieses Geschehens verbindet jede neue Generation mit dieser zentralen Befreiungserfahrung. Pessach ist ein Familienfest und unter anderem mit einem einwöchigen Verzehr von Matzen (dünne Brotfladen aus ungesäuertem Teig) einhergeht, weswegen es auch „Fest der ungesäuerten Brote“ heißt.

In der Zeit des zweiten Jerusalemer Tempels (etwa 530 v. Chr. bis 70 n. Chr.) gehörte Pessach neben Schawuot (Wochenfest) und Sukkot (Laubhüttenfest) zu den drei israelitischen Wallfahrtsfesten, an denen die Gläubigen zum Tempelberg pilgerten.

In diesem Jahr dauert Pessach von Sonnenuntergang am Mittwoch (5. April) bis zum Anbruch der Nacht am Donnerstag, dem 13. April.

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