Landesbischöfin wirbt für entschlossenes Handeln angesichts globaler Herausforderungen
17. September 2021
Schwerin. Die Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) Kristina Kühnbaum-Schmidt hat auf der 11. Tagung der II. Landessynode in Lübeck-Travemünde ihren Bericht vorgestellt.
Dabei machte sie deutlich, dass die Erfahrungen der Pandemie und die katastrophalen Folgen des Klimawandels zeigen, „wie sehr das, was in einem Teil der Welt geschieht, auch gravierende Auswirkungen auf alle anderen hat. Die großen Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind globale Herausforderungen. Und: Sie sind zugleich auch Herausforderungen für unsere Nordkirche, für alle Sprengel, für alle Kirchenkreise, für jede Gemeinde. Sie erfordern, dass wir schnell und entschlossen handeln.“
Um diesen und auch den kommenden Herausforderungen entgegentreten zu können, braucht es eine kooperierende Nordkirche. In Bezug auf die Jahreslosung bedeutet das für die Landesbischöfin: „Barmherzigkeit erinnert uns daran, dass wir in Relation leben, mit anderen Menschen, mit der ganzen Schöpfung, mit Gott. Barmherzigkeit erinnert uns daran, dass wir gemeinsam und füreinander Verantwortung übernehmen und fürsorglich füreinander da sein können - auch über Grenzen hinweg.
Als weltweit miteinander verbundene Kirchen können wir dazu mit unseren Netzwerken, unserer Kompetenz vor Ort und unserer geschwisterlichen Solidarität wichtige Beiträge leisten und Erfahrungen beisteuern.“ In diesem Zusammenhang wirbt Kristina Kühnbaum-Schmidt auch für eine intensive Aufarbeitung des Zusammenhangs zwischen Missions- und Kolonialgeschichte.
Eine weitere Forderung in dem Vortrag: Kirche muss der gesellschaftlichen Verantwortung wieder intensiver nachkommen. Doch gerade grundlegende kirchliche Elemente, wie Gemeinschaft, waren in Zeiten der Pandemie schwer möglich. Durch Gottesdienste im Internet, Podcasts und Online-Aktionen, wurden Begegnungen neu und anders möglich. #
„Als Kirche eröffnen wir Möglichkeiten, damit Gemeinschaft sich ereignen kann. Durch Kommunikation und Interaktion, in analogen Begegnungen und Veranstaltungen ebenso wie mit Hilfe digitaler Medien. Dialogisch. Partizipativ. Gemeinschaft, die immer wieder neu antwortet auf die menschliche Sehnsucht danach, gesehen und anerkannt zu werden: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“, so die Landesbischöfin.