Landesbischof Ulrich: „Gottes Spur von Frieden und Gerechtigkeit folgen“
01. September 2017
Nordkirchen-Landesbischof Gerhard Ulrich hat zum Teilen mit den Menschen in armen Ländern aufgerufen. "Solange Menschen Hunger leiden und daran sterben, solange nicht alle Menschen teilhaben können an Bildung und am unermesslichen Reichtum in dieser Welt - solange werden Scharfmacher und Fundamentalisten leichtes Spiel haben", mahnte der evangelische Theologe in Breklum (Kreis Nordfriesland) zur Eröffnung der Generalversammlung des Zentrums für Mission und Ökumene in der Nordkirche.
Laut Ulrich wird es keinen Frieden auf der Welt geben, "solange die Globalisierung nur für den einen Teil der Welt ein Segen sein mag". Er rief die Delegierten dazu auf, "der Spur Gottes" zu folgen. "Sie ist die Spur von Frieden und Gerechtigkeit für seine Erde."
Aufarbeitung der Kolonialherrschaft in Namibia
Zuvor ging es auf dem Studientag in Breklum um die Aufarbeitung der Verbrechen unter deutscher Kolonialherrschaft im heutigen Namibia. Darin berichtete Ruprecht Polenz, offizieller Vertreter der Bundesregierung im Dialog mit Namibia über den Völkermord an den Herero und Nama, über seine Erfahrungen. „Niemand kann die Verbrechen ungeschehen machen", so Polenz. "Aber wir können einen Beitrag dazu leisten, die noch offenen Wunden zu heilen.“
Landesbischof: „Unser Auftrag als Kirche ist es, Versöhnung zu verkündigen“
Am 24. April dieses Jahres hatte sich die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) in einer Erklärung zu ihrer historischen Mitverantwortung am Genozid in Naminia bekannt. Wenige Wochen später fand im Mai in Namibia die 12. Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) statt. „Unser Auftrag als Kirche ist es, Versöhnung zu verkündigen“, sagte Gerhard Ulrich.
Neuer Leiter des Bereichs Ökumenische Beziehungen
Im Rahmen des Gottesdienstes führte Missionsdirektor Klaus Schäfer Pastor Jörn Möller in sein Amt als Leiter des Bereiches Ökumenische Beziehungen im Missionszentrum ein. Möller folgt Pastor Eberhard von der Heyde, der seit April im Kirchenkreis Hamburg-Ost im Pfarramt für Vakanzbegleitung und Vertretungsdienste tätig ist. Eingeführt wurde außerdem Katrin Fiedler in ihre Position als Lateinamerika-Referentin. Sie war zuvor Ostasien-Referentin.
Der Haushaltsplan wird verabschiedet
In ihrer turnusmäßigen Sitzung werden die 73 Delegierten auch den Haushaltsplan des Werkes für das Jahr 2018 verabschieden. Zur Finanzierung der Arbeit sind rund 7,7 Millionen Euro veranschlagt. Damit werden zum einen die Arbeit und Projekte der Partnerkirchen in aller Welt unterstützt, aber auch die Referate des Zentrums in Hamburg und Breklum sowie der Personaleinsatz im Ausland finanziert. Ebenfalls steht der Bericht des Vorstandsvorsitzenden, Propst Stefan Block, über Arbeitsschwerpunkte auf dem Programm.
Generalversammlung als höchstes Leitungsorgan
Landesbischof Ulrich ist Vorsitzender der 73 von den Synoden, dem Bischofsrat, dem Missionskonvent und dem Verein der Freunde der Breklumer Mission gewählten Delegierten. Die Generalversammlung ist das höchste Leitungsorgan des selbstständigen Werkes. Ulrich ist auch Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD).