Finanzausschuss-Vorsitzender Möller: „Für die Zukunft vorsorgen“

Landessynode beschließt Nordkirchen-Haushalt für 2018

Dr. Ralf Büchner, Mitglied der Ersten Kirchenleitung, stellte den Synodalen in Lübeck-Travemünde die Eckpunkte des Haushaltes 2018 vor
Dr. Ralf Büchner, Mitglied der Ersten Kirchenleitung, stellte den Synodalen in Lübeck-Travemünde die Eckpunkte des Haushaltes 2018 vor

17. November 2017 von Stefan Döbler

Lübeck-Travemünde. Die Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) hat heute (17. November) den landeskirchlichen Haushalt für das Jahr 2018 beschlossen. Er ist der siebente Haushalt der 2012 gegründeten Nordkirche. Darin wird mit gesamtkirchlichen Einnahmen von insgesamt rund 538 Millionen Euro gerechnet – das entspricht einem Plus von 2,7 Prozent. Der weitaus größte Teil dieser Einnahmen wird durch das erwartete Kirchensteueraufkommen von rund 494 Millionen Euro aufgebracht.

Dr. Ralf Büchner, Mitglied der Ersten Kirchenleitung, bedankte sich mit der Einbringung des Haushaltsplans 2018 für das Vertrauen der vielen Menschen, die „nach wie vor in großer Treue mit ihren Beiträgen dafür sorgen, dass unsere Kirche ihre vielfältigen Aufgaben erfüllen, vor allem aber die Frohe Botschaft weitersagen kann, dass Gottes Liebe ausnahmslos allen Menschen gilt“. Dies geschehe in der Verkündigung ebenso wie in der helfenden Tat für den Nächsten.

Nach Abzug der Beträge für Versorgungsleistungen (81,8 Millionen Euro) und gesamtkirchliche Verpflichtungen (22 Millionen Euro) werden die Mittel nach dem Grundsatz der Finanzverteilung zu mehr als 81 Prozent an die Kirchenkreise und Kirchengemeinden (328,4 Millionen Euro) der Nordkirche verteilt. Die Landessynode verantwortet den landeskirchlichen Anteil von derzeit 18,82 Prozent (rund 76 Millionen Euro). Er wird in den nächsten Jahren weiter reduziert – im Jahr 2019 wird er bei 18,72 Prozent liegen.

Mit rund 40 Millionen Euro wird die übergemeindlich organisierte Arbeit in den Hauptbereichen (beispielsweise Jugendarbeit, spezielle Seelsorgearbeit, Medienarbeit, Ausbildung von Pastorinnen und Pastoren) finanziert; etwa 31 Millionen Euro sind für die landeskirchlichen Leitungs- und Verwaltungsaufgaben (Landessynode, Landeskirchenamt, Kirchenleitung) vorgesehen. Drei Prozent der Kirchensteuereinnahmen (rund 15 Millionen Euro) werden für den Kirchlichen Entwicklungsdienst eingeplant.

Ralf Büchner betonte am Rande der Synodentagung: „Mit ihrem Einsatz in vielen kirchlichen Arbeitsbereichen – von der Seelsorge über Kinder- und Jugendarbeit bis zur Kirchenmusik – gestalten Christen in Gemeinden, in kirchlichen Diensten und diakonischen Einrichtungen nicht nur kirchliches Leben, sondern zugleich auch das Zusammenleben vor Ort mit.“ Das werde auch künftig so sein, so Büchner, „auch angesichts wachsender sozialer Probleme und globaler Herausforderungen“.

Der Haushalt der Nordkirche sei darauf ausgerichtet, die materiellen Rahmenbedingungen dafür sicherzustellen: „Mit Leidenschaft werden wir uns einsetzen für Menschen in Not, in Krankheit und Ängsten und auch für diejenigen, die bei uns Zuflucht und Schutz suchen vor Krieg, Verfolgung und Verelendung, die in ihrer Heimat drangsaliert werden, unter ihnen auch zahlreiche verfolgte Christen.“

Claus Möller, Vorsitzender des synodalen Finanzausschusses, unterstrich in seiner Stellungnahme: „Die Wahlperiode der 1. Landessynode der Nordkirche von 2012 bis 2018 fällt in eine Phase mit einem jährlich steigenden Kirchensteueraufkommen. Damit konnte nicht nur der Fusionsprozess der drei früheren Landeskirchen Nordelbiens, Mecklenburgs und Pommerns finanziell stabil abgesichert werden. Auch neue Herausforderungen wie zum Beispiel die Flüchtlingshilfe wurden bewältigt, Schulden abgebaut und notwendige Rücklagen aufgestockt.“

Auf längere Sicht sei nicht mit steigenden Kirchensteuereinnahmen zu rechnen. Haushaltsrisiken seien durch konjunkturelle Schwankungen und den demographischen Wandel, aber auch Änderungen bei der Einkommenssteuer zu erwarten. Wie in den Vorjahren appellierte Möller daher ausdrücklich, „weiterhin konsequent die Schwerpunkte kirchlicher Arbeit festzulegen, einen restriktiven Haushaltsvollzug fortzusetzen und die derzeit noch positive Einnahmesituation zur Rücklagenstärkung zu nutzen“.

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