Landgang führte Bischof Nikolaus ins Schifffahrtsmuseum

06. Dezember 2015 von

Flensburg. „Der Nikolaus ist einfach klasse!“ Dieser Überzeugung war nicht nur der vierjährige Ole: Mehr als 400 Kinder und Erwachsene hatten sich heute am Nikolaustag am Bohlwerk des Museumshafens in Flensburg eingefunden.

Dort legte der historische Schlepper „Flensburg“ an, mit Bischof Nikolaus an Bord. Der wiederum sah Bischof Gothart Magaard aus Schleswig verblüffend ähnlich. Begrüßt wurde der Bischof von den Kindern mit Winter- und Weihnachtsliedern.

„Ich freue mich sehr, wieder einmal in Flensburg zu sein“, sagte Bischof Nikolaus. Es sei sehr stürmisch auf dem Wasser gewesen und er könne eine kleine Pause vertragen. Deshalb lud er Klein und Groß ein, mit ihm zusammen ins Schifffahrtsmuseum zu gehen.

"Kinder liegen mir am Herzen"
Im Museum wurde Bischof Nikolaus herzlich begrüßt. Der Bischof erzählte den Kindern, dass er häufig auf Schiffen unterwegs sei, weil er ja auch Schutzpatron der Seeleute sei. Die hätten von vielen Flüchtlinge berichtet, die versuchten, mit Booten über das Meer in einen sicheren Hafen zu gelangen, um dann weiterzuziehen in einen Ort, in dem sie leben können. So seien inzwischen auch viele Flüchtlinge nach Flensburg gekommen, wo sich die Menschen sehr gut um sie kümmerten. „Vor allem für die Kinder, die auf der Flucht sind, ist das ein sehr schweres Leben. Mir liegen alle Kinder sehr am Herzen und deshalb bin ich froh, dass in Flensburg so viel für sie getan wird.“ Als Schutzpatron der Kinder sei der Bischof dankbar, dass sich der Verein Schutzengel in Flensburg und Umgebung für Kinder einsetze, die es schwer hätten, und für ihre Elternebenso. Nikolaus: „Eine besondere Freude ist es für mich, dass heute, an meinem Namenstag, drei Kinder getauft werden, die der Verein Schutzengel betreut.“

Und dann hatte Bischof Nikolaus alle Hände voll zu tun, jedem Kind ein kleines Geschenk zu überreichen. Jedes wurde nach seinem Namen gefragte, manche Kinder hatten auch etwas auf dem Herzen, was sie dem Nikolaus erzählen wollten. Und einige fanden, dass auch der Nikolaus etwas bekommen müsste. So nahm der Bischof am Schluss etliche Schokoladenkugeln und Gummibärchen mit auf die Reise.

Viele Legenden
Partner bei Organisation und Durchführung des Nikolaus-Besuchs waren das Stadtpfarramt, das Schifffahrtsmuseum, der Historische Hafen Flensburg, die Popularmusik im Kirchenkreis Schleswig-Flensburg, die Bischofskanzlei Schleswig sowie der Verein „Schutzengel“.

Über das Leben und Wirken des historischen Bischofs Nikolaus gibt es viele Legenden. Er wirkte in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts als Bischof von Myra in der Region Lykien, der heutigen Türkei. Nikolaus ist der Schutzpatron einer Vielzahl von Ständen, so der Seefahrer, Kaufleute, Rechtsanwälte, aber auch der Pfandleiher, Fuhrleute und Salzsieder. Ebenso gehören Gefängniswärter, Prostituierte, die Gefangenen und die Metzger dazu. Aus dem Schutzpatronat für die Kinder entstand das heutige Brauchtum.