Barcamp

Messenger-Bots für die Kirche?

Friederike Nordholt zeigt auf dem Barcamp der Nordkirche, wie man Messenger-Bots baut.
Friederike Nordholt zeigt auf dem Barcamp der Nordkirche, wie man Messenger-Bots baut.

30. Januar 2018 von Lena Modrow

Ein Messenger-Bot oder Chat-Bot tut ein bisschen so, als wäre er ein Mensch. Denn er kommuniziert mit uns über Facebook, Whatsapp oder eine andere Plattform. Könnte man so ein System auch in kirchlichen Kontexten nutzen? Auf dem Barcamp der Nordkirche zeigten Friederike Nordholt und Simon Eckhardt, wie es gehen könnte.

„Hallo! Schön, dass du da bist, ich bin der Godbot“, erscheint im Messenger von Facebook, wenn der Bot aktiviert wird. „Über die Buttons kannst du mit mir kommunizieren.“ Kaum drückt der Nutzer „Alles klar“, kommt die nächste Frage: „Bist du gerade im Gottesdienst der Christuskirche?“

Dialog-Verläufe und Interaktionsmöglichkeiten

Hinter diesem Dialog steht kein Mensch, also jedenfalls nicht direkt. Die Texte und Aktionsbuttons hat aber sehr wohl mal ein Mensch kreiert – in diesem Fall Friederike Nordholt. Sie studiert nicht nur Theologie, sondern arbeitet auch im Social Media Marketing. In der Session zeigt sie, wie man mit einem Programm wie ManyChat Dialoge bauen kann, die nachher Menschen beispielsweise in konkreten Veranstaltungen Infos zukommen lassen, wie etwas im Gottesdienst. Dazu werden mögliche Dialog-Verläufe vorgetextet und mit Interaktionsmöglichkeiten versehen.

Messenger-Bot mit Glaubensimpuls?

Hat der Nutzer den Bot abonniert und er antwortet auf die Frage „Bist du gerade im Gottesdienst in der Christuskirche?“ mit der vorgegebenen Antwortmöglichkeit „Ja“, kann der Bot die Informationen zur Verfügung stellen, die gerade gebraucht werden. Zum Beispiel: Den Text des Lieds, das als nächstes gesungen wird, oder die Bibelstelle, in der es in der Predigt geht.

„Vorstellbar wäre auch, dass ein Messenger-Bot einem jeden Tag einen Glaubensimpuls schickt“, sagt Friederike Nordholt. Es geht bei diesen Dialogsystemen darum spezialisierte Informationen zu übermitteln, aber ohne dass der Nutzer das Gefühl hat, er würde „zugespammt“ werden – also eine Flut an Informationen erhalten, die er gar nicht braucht.

Oder doch im Dialog mit biblischen Figuren?

Die Teilnehmer der Sessions hatten jedenfalls sofort Ideen, wie man Messenger-Bots einsetzen könnte: Vielleicht in Konfirmandengruppen Jugendliche selbst so etwas bauen lassen? Und zwar so  biblische Figuren zum Leben erwecken lassen, die dann quasi mit dem Nutzer kommunizieren und auf diese Weise Geschichten transportieren?

Das wäre jedenfalls technisch ohne Probleme möglich.

Friederike Nordholt hat über ihren Twitter-Account (@haltewunsch) den Bot zu Testzwecken auch online gestellt.  

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