Dialog Kirche und Bühne

Mit Landesbischof Ulrich trifft die Bibel auf Shakespeares "Othello"

Anhand von Texten aus dem Lukasevangelium und dem Buch des Propheten Jesaja setzte Landesbischof Gerhard Ulrich sich mit dem Shakespeare-Klassiker „Othello“ auseinander. Der Abend im Innenhof des Schweriner Doms bildete für die Spielzeit 2015/16 den Abschluss der Reihe „Dialog Kirche und Bühne“, eines im Frühjahr 2015 gestarteten Gemeinschaftsprojektes des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin mit der evangelischen und katholischen Kirche. Außer Landesbischof Gerhard Ulrich haben bereits Erzbischof em. Dr. Werner Thissen und Schwester Cornelia Bührle RSCJ, frühere Leiterin des Erzbischöflichen Amtes Schwerin, Theaterpredigten gehalten.
Anhand von Texten aus dem Lukasevangelium und dem Buch des Propheten Jesaja setzte Landesbischof Gerhard Ulrich sich mit dem Shakespeare-Klassiker „Othello“ auseinander. Der Abend im Innenhof des Schweriner Doms bildete für die Spielzeit 2015/16 den Abschluss der Reihe „Dialog Kirche und Bühne“, eines im Frühjahr 2015 gestarteten Gemeinschaftsprojektes des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin mit der evangelischen und katholischen Kirche. Außer Landesbischof Gerhard Ulrich haben bereits Erzbischof em. Dr. Werner Thissen und Schwester Cornelia Bührle RSCJ, frühere Leiterin des Erzbischöflichen Amtes Schwerin, Theaterpredigten gehalten.© Angelika Lindenbeck / Nordkirche

20. Juni 2016 von Klaus Merhof, Maren Warnecke

Intrigen, Lügen, Mord und Rassismus sind die Hauptbestandteile von William Shakespeares Drama "Othello", zu dem Landesbischof Ulrich am 19. Juni im Innenhof des Schweriner Doms seine jüngste Theaterpredigt hielt. Das Stück zeige "eine reiche Elite, die Not und Elend nach draußen delegieren will, die sich nicht für die Menschen interessiert, sondern nur für sich selbst", kritisierte Ulrich zum Abschluss der Reihe "Dialog Kirche und Bühne" 2016. "Das ist die Banalität der Gleichgültigkeit".

Er bescheinigte dem Shakespeare Drama ein "düsteres Gottesbild". Othello sei jedoch "nur ein Abgott, ein Götze, der Qual und Zerstörung, Tod und Untergang liebt". Der Gott der Bibel sei dagegen ein anderer und setze auf die Liebe.

Othellos Banalität der Gleichgültigkeit versus befreiende Botschaft Jesu

"Diese Liebe sieht in jedem Menschen das Antlitz Gottes selbst, in jedem Notleidenden den gekreuzigten Herrn", sagte Ulrich weiter. Sie helfe auch, trennende Zäune und Grenzen zwischen Kulturen zu überwinden. Es gelte, auf diese Liebe zu setzen, die "keinen Unterschied macht, die heilt, wenn es not ist".

Die befreiende Botschaft Jesu erlöse jedoch von destruktiven Kräften, sagte Ulrich. Sie sei eine endgültige Absage an die Götzen der Rache und ihre Helfershelfer. Jesus habe "angefangen, aufzuhören", indem er aufhörte, die Gewaltspirale weiterzudrehen.

Landesbischof Ulrich: Not und Armut weltweit forderten zum Widerspruch auf

Auch heute dürfe man nicht schweigen zu der Verfolgung und Bombardierung von Christen und vieler anderer Menschen, die um ihres Glaubens willen verfolgt werden, bekräftigte der Landesbischof. Niemand solle sich beschwichtigen lassen angesichts von Not und Armut weltweit und hierzulande. Ulrich: "Dann lassen wir uns nicht beruhigen angesichts erschreckender Ereignisse vor Flüchtlingsunterkünften, angesichts von Hass, der Häuser in Flammen setzt."

Der Abend im Innenhof des Schweriner Doms bildete für die Spielzeit 2015/16 den Abschluss der Reihe "Dialog Kirche und Bühne". Dieses Gemeinschaftsprojekt des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin und der evangelischen und katholischen Kirche war im Februar 2015 gestartet worden. Neben Landesbischof Ulrich haben auch der katholische Erzbischof em. Werner Thissen und Schwester Cornelia Bührle RSCJ, frühere Leiterin des Erzbischöflichen Amtes Schwerin, Theaterpredigten gehalten.

Mit der Theaterpredigt einen neuen Zugang zu Glauben und Theater schaffen

Aufgabe der Theaterpredigten war, theologische Kommentare zu einer aktuellen Bühneninszenierung zu halten. Damit sollten neue Zugänge sowohl zu Bibel und Glauben als auch zu Kunst und Theater eröffnet werden.

Info

Weitere Vorstellungen des Schauspiels „Othello“ im Innenhof des Schweriner Doms sind am Mittwoch, 22. Juni (21 Uhr) und am Samstag, 25. Juni, Sonntag, 26. Juni, Samstag, 2. Juli und Sonntag, 3. Juli (jeweils 20 Uhr).

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