Kunstwerk für die Kirche

Neues Altartuch dank alter Klostertechnik

Das neue Antependiums für die Kirche in  Neukirchen wird am 12. Dezember eingeweiht. Es wurde mit der mittelalterlichen Technik des Klosterstichs gefertigt.
Das neue Antependiums für die Kirche in Neukirchen wird am 12. Dezember eingeweiht. Es wurde mit der mittelalterlichen Technik des Klosterstichs gefertigt.© Inke Raabe

08. Dezember 2021

Drei Engel begrüßen die Besucher der St. Johanneskirche in Neukirchen. Auf weißem Grund schweben sie voller Zuversicht, in ihren Kleidern tragen sie die Farben des Altars. So sieht das neue Antependium aus, das am 3. Advent feierlich eingeweiht wird. Gemeindemitglied Brigitte Möller hat es in einer mittelalterlichen Technik gefertigt, die schon fast vergessen war.

„Mit dem Klosterstich konnte man Garn sparen“, erklärt sie. Dabei wird zunächst ein Faden gespannt, der dann mit Überwendstichen befestigt wird. Es entsteht ein Bild, das aus der Ferne wie gewebt aussieht. Brigitte Möller erlernte diese Technik im Kloster Mariensee. Dort lernte sie auch ihre Freundin Susanne Peters kennen, die mit ihr gemeinsam jetzt eine kleine Werkstatt für diese Arbeit aufbauen will. Dort können nicht nur sakrale Textilien entstehen, sondern auch Wandbehänge, Bilder oder zum Beispiel Kissenbezüge.

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Echte Handarbeit - mit dem sogenannten Klosterstich wird Garn gespart. © Inke Raabe

Meditativer Klosterstich

„Der Klosterstich ist sehr meditativ“, sagt Brigitte Möller, die auch Kurse für diese Technik anbietet. Die eigenen Entwürfe überträgt sie auf den Stickstoff und füllt dann die Flächen aus. Mit Susanne Peters, die studierte Kommunikationsdesignerin ist, hat sie jetzt auch eine Fachkraft für Farbe und Design an ihrer Seite, mit der sie gerne zusammenarbeitet.

De facto ergänzen sich die beiden Frauen nicht nur handwerklich, sondern auch spirituell. Denn Kontemplation und Besinnung sind beiden sehr wichtig, auch wenn sie die klösterlichen Mauern verlassen haben. „Die Menschen sehnen sich nach Spiritualität“, sagt Susanne Peters. Mit ihren Arbeiten und ihren Kursen wollen die beiden Frauen anderen nicht nur die alte Technik weitergeben, sondern ihnen auch zur Ruhe und Kontemplation verhelfen. „Es gibt so viel Reichtum im Christentum“, sagen beide.

Ein Tuch für besondere Anlässe

Und so ist das in Neukirchen: Das Antependium – so nennt man den Stoffbehang vor dem Unterbau des Altars – zieht förmlich in die Kirche hinein. Der Schnitzaltar erzählt die Geschichte Jesu von der Geburt bis zum Tod am Kreuz - ergänzt um die Geschichte Johannes des Täufers, dessen Kopf der schönen Salome als Lohn für ihren Tanz auf einem Silbertablett serviert wird – das sind dunkle, gewalttätige Erzählungen, in Neukirchen äußerst plastisch dargestellt.

Das weiße Antependium gibt diesen dunklen Geschichten einen hellen Glanz: Die Engel – sie stehen anbetend in der sogenannten Orantehaltung - erzählen von der Liebe Gottes, die in Christus Mensch wurde. Sie sind Weihnachts- und Osterboten – nur in diesen Hoch-Zeiten des Kirchenjahres wird das neue Tuch den Altar zieren.

Weitere Kunstwerke können folgen

Ideengeber ist Jochen Seeger, Kirchenmusiker, Küster und Kirchengemeinderat in Neukirchen. Er hat Brigitte Möller über die Musik kennengelernt. Die beiden sind befreundet, und seit die Künstlerin 2015 an die Westküste zog, halten sie engen Kontakt. „Der Klosterstich ist meine Profession für den Ruhestand“, sagt Brigitte Möller.

Gemeinsam mit Susanne Peters will sie gerne auch für andere Kirchen Antependien gestalten, die genau auf den Raum und seine Geschichte angepasst sind. Den Kontakt vermittelt das Kirchenbüro, Telefon 04664/206. Brigitte Möller ist über Email erreichbar: brimoe52@gmail.com.

Adventsgottesdienst

Der Gottesdienst zur Einweihung des neuen Antependiums beginnt am Sonntag, 12. Dezember, um 19 Uhr in der St.-Johanneskirche zu Neukirchen. Die Predigt hält Pastor Michael Galle.

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