Rechtsextremismus

NPD-Fackelzug in Wolgast vom Landkreis verboten

06. November 2012 von Doreen Gliemann

Wolgast/Schwerin. Ein von der rechtsextremen NPD am 9. November geplanter Fackelzug zum Asylbewerberheim im vorpommerschen Wolgast ist verboten worden. Der Landkreis Vorpommern-Greifswald als Ordnungsbehörde stufe den geplanten Marsch mit Fackeln als "offene Provokation" ein. Das sei mit der freiheitlich demokratischen Grundordnung nicht vereinbar.

Die NPD hatte für Freitag einen Fackelzug "gegen Asylmissbrauch" mit etwa 100 Teilnehmern angemeldet, der zu der Flüchtlingsunterkunft führen sollte. Als Gegenveranstaltung hatte ein breites demokratisches Bündnis zu einem Lampionumzug mit Lichterkette zum Asylbewerberheim aufgerufen. Zudem hatte ein landesweites Bündnis "Rassisten stoppen - Solidarität mit Flüchtlingen!" friedliche Sitzblockaden angekündigt, um der NPD den Weg zu versperren.
 
Gegen das Ende August in Wolgast eröffnete Asylbewerberheim machen neonazistische Gruppierungen bereits seit Monaten Stimmung. In der Flüchtlingsunterkunft im Plattenbauviertel Nord leben inzwischen 150 Menschen. Auf das Heim war Anfang Oktober ein Anschlag verübt worden. Unbekannte hatten dabei einen Knallkörper auf das Gebäude geworfen, der an einem Balkon und der Hausfassade Schäden verursachte. Personen wurden nicht verletzt.

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