Rabattkarte für Ehrenämtler soll 2020 kommen
23. Januar 2019
Tue Gutes - und werde dafür belohnt! Die Pläne für eine landesweite Rabattkarte in Mecklenburg-Vorpommern werden konkret. Schon 2020 könnte die Karte an ehrenamtlich Engagierte ausgegeben werden.
Jede gute Tat wird sofort bestraft. So weiß es der Volksmund zynisch zu berichten. Die Realität der meisten ehrenamtlich Engagierten in Mecklenburg-Vorpommern sieht glücklicherweise anders aus. Neben das gute Gefühl, einem anderen Menschen oder der Gesellschaft einen wichtigen Dienst erwiesen zu haben, sollen nun noch monetäre Vorteile treten.
Voraussichtlich ab 2020 wird es eine landesweite Rabattkarte für ehrenamtlich Engagierte ab 14 Jahren geben.
Zu den Voraussetzungen für die geplante Ehrenamtskarte soll unter anderem gehören, dass mindestens drei Jahre lang mindestens 250 Stunden Ehrenamt im Jahr geleistet werden, sagte Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) am Dienstag in Schwerin bei der Vorstellung des Konzepts. Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren müssen mindestens ein Jahr ehrenamtlich tätig sein.
Landesparlament muss noch zustimmen
Die Karte soll das Format einer Scheckkarte haben, personengebunden und landesweit drei Jahre lang gültig sein, für Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren nur ein Jahr lang. Eine Verlängerung soll möglich sein, muss aber neu beantragt werden. Das Konzept, das die Landesregierung im Auftrag des Landtages erarbeitete, geht nun in das Landesparlament, das letztlich darüber zu entscheiden hat.
Nach Vorstellung der Landesregierung sollen Vereine, Institutionen, Kommunen und andere Körperschaften des öffentlichen Rechts die Rabattkarte unkompliziert und möglichst über das Internet beantragen können, sagte die Ministerin. Die Akteure vor Ort könnten sehr gut einschätzen, wer eine solche Karte verdient hat.
Konkrete Rabatte derzeit noch unklar
Für den Zeitraum von 2020 bis 2023 werde mit Kosten in Höhe von 2,85 Millionen Euro für das Land gerechnet, sagte Drese. Umgesetzt werden soll das Konzept durch die Ehrenamtsstiftung MV als Koordinatorin und die "MitMachZentralen" in den Landkreisen und kreisfreien Städten als Ansprechpartner vor Ort.
Welche konkreten Rabatte künftige Karteninhaber erhalten können, steht laut Drese derzeit noch nicht fest. Es sollen unter anderem regionale Sponsoren gerade aus der Wirtschaft geworben werden. Beispielsweise hätten das Jugendherbergswerk und ein Energieversorger signalisiert, möglicherweise mitzumachen.
Nachzügler beim Rabattkarten-Konzept
Nach Angaben von Jan Holze, Geschäftsführer der Ehrenamtsstiftung MV, gibt es bereits in zwölf Bundesländern vergleichbare Rabattkarten für besonders engagierte Ehrenamtliche. Bisher fehlt ein solches Angebot neben MV auch noch in Sachsen-Anhalt, Hamburg und Baden-Württemberg. Die geplante landesweite Rabattkarte in MV könne durchaus nebeneinander zu den bereits existierenden lokalen Formaten in Rostock, Parchim, Schwerin und Vorpommern-Greifswald stehen, sagte Holze.