Aktion

Sonntag Judika: Gerechtigkeit und Schöpfung

"The angel ascends from the rising of the sun" - Bild von Sadao Watanabe
"The angel ascends from the rising of the sun" - Bild von Sadao Watanabe

04. April 2019 von Lena Modrow

Recht und Gerechtigkeit – das ist das Thema von Sonntag Judika (7. April) zu dem das Zentrum für Mission und Ökumene in der Nordkirche zu einem Themengottesdienst einlädt. Im Zentrum steht 2019 der Ruf nach der Bewahrung der Schöpfung.

„Verschaff mir Recht, Gott, und führe meinen Rechtsstreit gegen ein treuloses Volk! Rette mich vor den bösen und tückischen Menschen!“ (Psalm 43,1) – so lautet der Eingangsvers der Liturgie, der dem Sonntag Judika (lat. iudica – „richte“) seinem Namen gab. Denn dieser fünfte Sonntag in der Passionszeit steht im Zeichen des Rechts und der Gerechtigkeit.

Vertrauen in Gerechtigkeit ist das Leitthema von Sonntag Judika

Der NDR überträgt am Sonntag (7. April) ab 10 Uhr auf NDR Info einen Radiogottesdienst aus der Verheißungskirche in Hamburg-Niendorf zum diesjährigen Judika-Themenschwerpunkt.

Die Texte zu Sonntag Judika zeigen einen harten, scheinbar strafenden Gott, der den Gehorsam auf die Probe stellt, einen Gott, der Jesus abverlangt in den Tod zu gehen. Doch dabei scheint immer wieder die andere Seite durch: Gott will dem Menschen dienen und ihm zum Leben verhelfen – was zählt ist das Vertrauen in diese Gerechtigkeit.

Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt: "Die Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung ist ein gemeinsamer Auftrag"

In diesem Jahr stehen die Veränderungen durch den Klimawandel im Mittelpunkt von Sonntag Judika, die Recht und Gerechtigkeit auf der Erde weiter ins Wanken bringen. „Die Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung ist ein gemeinsamer Auftrag an jede und jeden Einzelnen von uns und an unsere Kirche", sagt Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. "Wir dürfen nicht nachlassen, uns für mehr Klimagerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Natur- und Umweltschutz sowie faire Wirtschafts- und Handelsbeziehungen einzusetzen." Das Thema bewege die Menschen und mobilisiere alle Generationen. "Das zeigen auch die weltweiten Freitags-Demonstrationen, bei denen sich Jugendliche seit Monaten weltweit engagieren", so die Landesbischöfin. "Wir brauchen auch in Zukunft gemeinsame Zeichen und Aktionen." So auch wie jetzt, an Sonntag Judika.

Kristina Kühnbaum-Schmidt
1© Karina Erdmann

Der Auftrag, die Erde zu schützen

Schon jetzt gibt es viele Menschen in der Nordkirche, die sich an klimafreundlichen Projekten beteiligen – wegen eines Auftrags: „die Erde auch weiterhin und wieder eine bewohnbare Stätte sein zu lassen“. Aus diesem Grund steht das Materialheft zu Sonntag Judika unter dem Thema Auf dem Weg – Gerechtigkeit und Schöpfung“.

Darin erzählen Stefanie und Nommen Kruse etwa, wie sie ihr Leben auf der Hallig Nordstrandischmoor aufgrund des Klimawandels anpassen müssen. Jan Christensen, Pastor für Umweltfragen in der Nordkirche, beschreibt den Stand der Landeskirche auf dem Weg zur Klimaneutralität. Und es geht auch darum, Gewohnheiten zu überdenken – und etwa nachhaltig einzukaufen. Aber es finden sich auch eine Reihe an theologischen Texten für die Vorbereitung auf Sonntag Judika.

Klimaschutz in der Nordkirche

Die Nordkirche hat 2015 als erste evangelische Landeskirche in Deutschland ein Klimaschutzgesetz beschlossen. Daraufhin wurden unter anderem ein Klimaschutzbüro eingerichtet und in Kirchenkreisen Klimaschutzmanager und -managerinnen eingestellt, die bei der energetischen Sanierung von Gebäuden im Besitz der Kirchen, ökofairer Beschaffung und der nachhaltigen Bewirtschaftung von kircheneigenen Grundstücken unterstützen. Auch die Ökumenischen Arbeitsstellen der Kirchenkreise initiieren gemeinsam mit Kirchengemeinden Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen. 

Klimaschutz in der Kirche

 

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