Notfallseelsorge

Trauer um Seelsorger Andreas Schorlemmer

Andreas Schorlemmer kurz vor seinem 70. Geburtstag im Pfarrgarten von Groß Kiesow.
Andreas Schorlemmer kurz vor seinem 70. Geburtstag im Pfarrgarten von Groß Kiesow.© PEK/Sebastian Kühl

08. Juli 2019

Andreas Schorlemmer hat die Notfallseelsorge in Mecklenburg-Vorpommern mit aufgebaut und war über Jahrzehnte Gemeindepastor in Groß Kiesow. Im Alter von 70 Jahren ist er am 4. Juli gestorben.

Mit Trauer und großer Anteilnahme reagierten die Pröpstin und Pröpste des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises, Helga Ruch, Gerd Panknin und Andreas Haerter, auf die Nachricht vom Tod Andreas Schorlemmers. „Über viele Jahre hat Andreas Schorlemmer Menschen in ihren schwersten Augenblicken begleitet, ihnen Trost und Halt vermittelt, den Segen Gottes und seine Verheißungen zugesprochen“, so die Pröpstin und Pröpste. „Mit ganzer Kraft, Hingabe und Leidenschaft hatte sich Andreas Schorlemmer der Notfallseelsorge verschrieben. Sein Einsatz, seine Stimme, seine Ideen werden uns fehlen. Sein Tod ist ein großer Verlust für die christliche Gemeinschaft und die Gesellschaft. Wir schließen seine Familie in unsere Gebete ein.“

Polizei- und Nofallseelsorger in Mecklenburg-Vorpommern

Schorlemmer wurde 1949 in Herzfelde in der Altmark als Sohn eines Pastors geboren. Nach seinem Theologie-Studium an der Greifswalder Universität war er über 20 Jahre als Pastor in der Kirchengemeinde Groß Kiesow bei Greifswald tätig. 1998 wurde er zum Polizei- und Notfallseelsorger des Landes Mecklenburg-Vorpommern berufen. Dabei hat er sich maßgeblich am Aufbau der Krisenintervention und Notfallseelsorge in MV beteiligt und war dort in leitenden Funktionen tätig.

Betreuung von Opfern und Angehörigen in schweren Notlagen

Schorlemmer hatte sich auf die Betreuung von Opfern und Angehörigen nach Unfällen mit tödlichem Ausgang, in Suizidlagen und anderen Notfällen qualifiziert. Über seine Erfahrungen hatte er 2007 sein Buch "Manchmal hilft nur Schweigen" veröffentlicht. Der Bruder des bekannten DDR-Bürgerrechtlers Friedrich Schorlemmer war Vater von vier Kindern und spielte in seiner Freizeit leidenschaftlich gern Theater.

Zugang zur Kirche eröffnet

Bei seiner Verabschiedung in den Ruhestand vor fünf Jahren würdigte Schwerins Innenminister Lorenz Caffier (CDU) Schorlemmers Einsatz. Er habe in seinem Dienst erreicht, "dass Mitarbeiter die Kirche anders erleben konnten als oftmals vermutet". Durch Schorlemmers Wirken sei "auch die mitunter vorhandene Scheu vor der Kirche abgebaut und nicht selten sogar der langfristige Zugang zur Kirche eröffnet" worden, so Caffier.

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