Trauern, erinnern und innehalten am Ewigkeitssonntag
21. November 2020
Mit dem Ewigkeits- oder Totensonntag enden im November die Trauer- und Gedenktage. Neben dem Andenken an die Verstorbenen wird in vielen evangelischen Gottesdiensten auch zu einem bewussteren Umgang mit der Lebenszeit ermutigt.
Der Totensonntag ist der letzte Sonntag des Kirchenjahrs, bevor mit dem Advent und der Geburt Jesu Christi ein neuer Zyklus des Kirchenjahres beginnt. In diesem Jahr fällt er auf den 22. November.
Der Schleswiger Bischof Gothart Magaard versendet in diesem Jahr per Video eine Botschaft zum Ewigkeitssonntag.
Videobotschaft von Bischof Gothart Magaard
Bischof Magaard sagt darin: "In diesem Jahr gewinnt der Ewigkeitssonntag eine besondere Bedeutung. Denn viele Menschen, die seit März einen lieben Menschen verloren haben, konnten nicht in gewohnter Weise Abschied nehmen".
Er denke auch an diejenigen, die einsam gestorben sind, weil sie aufgrund der Infektionsgefahr nicht besucht werden konnten. Die große Distanz sei von den Angehörigen kaum auszuhalten gewesen.
"Den trauernden Angehörigen und Familien wünsche ich, dass sie an diesem Sonntag getröstet werden, in den Gottesdiensten, beim Besuch der Gräber oder im gemeinsamen Erinnern", fährt er fort. "Möge in ihnen eine Gewissheit wachsen, dass der geliebte Mensch, um den sie trauern, bei Gott geborgen ist – über das Leben hinaus und in Ewigkeit".
Totengedenken in der Nordkirche
Weitere Andachten und Gottesdienste zum Ewigkeitssonntag finden Sie in unserer Veranstaltungssuche
In Neumünster laden evangelische und katholische Kirche gemeinsam am kommenden Sonntag, 22. November, um 15 Uhr zum Gedenken an die Verstorbenen auf den Neumünsteraner Südfriedhof (Plöner Straße 130) ein. Propst Stefan Block und Pfarrer Peter Wohs feiern die Andacht nicht wie gewohnt in der Auferstehungskapelle, sondern draußen auf der Terrasse vor dem Gezeitencafe.
Die Glocken werden dennoch läuten und die Besucher erhalten ein brennendes Windlicht, das sie im Anschluss zu den Gräbern von Freunden und Angehörigen bringen können. Ein Posaunenchor begleitet die Feier, die von der Hoffnung auf Erlösung getragen sein wird. Die Hospizinitiative Neumünster gestaltet die halbstündige Andacht mit.
Ein Gedenkgottesdienst für verstorbene obdachlose Menschen findet um 18 Uhr in Hamburg statt. Gemeinsam mit der Kirchengemeinde Eimsbüttel wird in der katholischen St. Bonifatiuskirche der Toten gedacht.

Im digitalen Gottesdienst #liveline predigt Pröpstin Petra Kallies über das Trost finden und Loslassen. Beginn ist am Sonntag, 22. November 2020 um 10 Uhr auf dem YouTube-Kanal des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg.
Chatandacht am Ewigkeitssonntag
Zur Chatandacht: www.trauernetz.de
Trauernde können ihrer verstorbenen Angehörigen und Freunde am Ewigkeitssonntag in einer Chatandacht im Internet gedenken. Sie werde am 22. November um 18 Uhr auf "www.trauernetz.de" gehalten, teilte die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) mit. Ab sofort können auf dem Portal die Namen von Verstorbenen in ein digitales Trauerbuch eingetragen werden. Während der Online-Andacht werden diese im Chat eingeblendet.
Zusätzlich zur Chatandacht biete "trauernetz.de" auch die Möglichkeit, Online-Gedenkseiten für Verstorbene anzulegen. Erstmalig ergänze in diesem Jahr ein Video den Chat.