Vertrag über Zusammenarbeit im Hauptbereich Mission und Ökumene unterzeichnet
14. November 2019
Lübeck-Travemünde/Schwerin. Ein neuer Vertrag über die Wahrnehmung gemeinsamer ökumenischen Aufgaben und die Zusammenarbeit im Hauptbereich Mission und Ökumene der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) ist heute (14. November) in Lübeck-Travemünde geschlossen worden. Am Rande der Tagung der Landessynode unterzeichneten Vertreter der Kirchenleitung der Nordkirche, des Zentrums für Mission und Ökumene in der Nordkirche und der Diakonischen Werke Schleswig-Holsteins, Hamburgs und Mecklenburg-Vorpommerns eine entsprechende Vereinbarung.
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, die den Vertrag als Vorsitzende der Kirchenleitung unterschrieben hat, hob aus diesem Anlass hervor: „Dieser Vertrag trägt wesentlich dazu bei, dass wir auch in Zukunft Kirche in weltweiter ökumenischer Gemeinschaft und Kirche in weltweiter Sendung sein werden. Denn Kirche, Leib Christi, sind wir nie nur für uns allein, sondern immer nur gemeinsam mit allen, die im Glauben an Christus durch ihn miteinander verbunden sind. Kirche als Leib Christi – überall da, wo Menschen in Jesu Namen versammelt und zugleich Teil der weltumspannenden Kirche Jesu Christi sind, verbunden mit Geschwistern in anderen Teilen der Welt.“
Die Landesbischöfin weiter: „Als Nordkirche sind wir Teil dieser großen ökumenischen Lerngemeinschaft; wir bringen etwas ein und wir profitieren von ihr – im Blick auf unseren Prozess der interkulturellen Öffnung und ebenso im Blick auf den interreligiösen Dialog, Beide haben wachsende Bedeutung, denn jeder Akt des Fundamentalismus, jede Gewalttat gegen Angehörige einer Religion oder Weltanschauung macht uns auf traurige Weise klar, wie viel an Verständigung noch zu leisten ist und wie wichtig dabei die genannten Dialoge in den vielen Kooperationen mit zivilgesellschaftlichen Partnern sind.“
Mit dem Vertrag werde die Zusammenarbeit zwischen der verfassten Kirche und den selbständigen Trägern kirchlicher Arbeit auf eine neue Grundlage gestellt. Die Mission, das Eintreten für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung, der Wille, Teil der weltweiten Christenheit zu sein und auf die Stimmen von Christen und Christinnen aus anderen Ländern hören zu wollen, seien die Themen des Hauptbereichs und zugleich „zentrale Themen unserer ganzen Nordkirche“, so die Landesbischöfin. Dies sei bereits in der Verfassung der Nordkirche verankert.
Die Landesbischöfin wies in diesem Zusammenhang auch auf die bundesweite Eröffnung der 61. Aktion des evangelischen Hilfswerks „Brot für die Welt“ unter dem Motto „Hunger nach Gerechtigkeit“ am 1. Dezember in der Christkirche in Rendsburg hin: „Das ist ein guter erster gemeinsamer Schritt von verfasster Kirche und selbständigen Trägern. Dass wir weiterhin als starke Partner gemeinsam im Rahmen des kirchlichen Entwicklungsdienstes an der Überwindung von Hunger und Ungerechtigkeit mitarbeiten – indem wir unsere internationalen Partner unterstützen und eine reiche Landschaft der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit bei uns befördern – das freut mich ganz besonders!“
Mit dem neuen Vertrag über die gemeinsame Zusammenarbeit wird eine seit zehn Jahren bestehende Vereinbarung abgelöst. Zu den Unterzeichnenden gehören für die Kirchenleitung Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt (Vorsitzende) und Prof. Dr. Dr. Christoph Stumpf, für das Zentrum für Mission und Ökumene in der Nordkirche Pastor Dr. Christian Wollmann (Direktor) und Pastor Jan Christensen (Vorstand), für das Diakonische Werk Hamburg – Landesverband der Inneren Mission e. V. Landespastor Dirk Ahrens und das Mitglied des Vorstandes Gabi Brasch, für das Diakonische Werk Schleswig-Holstein – Landesverband der Inneren Mission e. V. Landespastor Heiko Naß und für das Diakonisches Werk Mecklenburg-Vorpommern e. V. Landespastor Paul Philipps und das Mitglied des Vorstandes Henrike Regenstein.