Von Musik bis Umweltschutz – das leisten die neuen Stiftungen
12. Februar 2015
56 Stiftungen sind im vergangenen Jahr auf dem Gebiet der Nordkirche gegründet worden – zu ganz unterschiedlichen Zwecken. Eine fördert zum Beispiel arme Familien musikalisch, eine andere arbeitet das Werk des Schriftstellers Siegfried Lenz auf. Ein Überblick.
In Hamburg sind im vorigen Jahr 34 neue Stiftungen gegründet worden. Damit erhöhte sich die Zahl der Stiftungen in der Hansestadt auf insgesamt 1.337. Zu den neuen Stiftungen zählen unter anderem die Siegfried-Lenz-Stiftung zur Aufarbeitung seines schriftstellerischen Werks und die Hamburgische Regenbogenstiftung der Aids-Hilfe. Gemessen an der Zahl der Stiftungen pro 100.000 Einwohner liegt Hamburg im Vergleich der Bundesländer weiter an der Spitze.
In Schleswig-Holstein sind 2014 insgesamt 16 neue Stiftungen gegründet worden. Damit erhöhte sich die Zahl der Stiftungen im nördlichsten Bundesland auf insgesamt 737. Zu den Neugründungen gehören eine Stiftung zur Bildungsförderung in Jübek (Kreis Schleswig-Flensburg) und die Hartmut-Zabel-Stiftung in Husum (Kreis Nordfriesland), die arme Familien musikalisch fördert und Hospize sowie den Denkmalschutz unterstützt. Für Schleswig-Holsteins Straßenmagazin "Hempels" wurde eine Stiftung unter dem Dach der Diakoniestiftung gegründet. Sie soll zur Zukunftssicherung des Magazins beitragen, das arme und obdachlose Menschen unterstützt.
Schlusslicht Mecklenburg-Vorpommern
Nur sechs neue Stiftungen sind im vergangenen Jahr in Mecklenburg-Vorpommern gegründet worden, das waren aber fünf mehr als ein Jahr zuvor. Dennoch bleibt der Nordosten mit nunmehr 161 Stiftungen Schlusslicht im Vergleich der Bundesländer. Zu den sechs neuen Stiftungen gehören eine zur Förderung von Kultur und Theater in der Hansestadt Rostock sowie die "International Baltic Sea Foundation For Nature Conservation" in Greifswald, die sich den Natur- und Umweltschutz im Ostsee-Raum auf die Fahnen geschrieben hat.
Allgemein hinken die ostdeutschen Bundesländer bei der Zahl der Stiftungen weiter hinterher. Als Grund dafür gilt vor allem die Tatsache, dass es Stiftungen in der früheren DDR nicht gab. Aber auch das gesellschaftliche Klima für gemeinnütziges Engagement ist entscheidend für die Zahl der Stiftungen.
Deutschlandweit wurden im vergangenen Jahr 691 neue Stiftungen gegründet. Das waren deutlich mehr Stiftungen als in den Jahren zuvor. Ende 2014 zählte der Bundesverband insgesamt 20.784 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts in Deutschland, das sich damit weiter als stiftungsreichstes Land in Europa behauptet. Fast alle Stiftungen bürgerlichen Rechts verfolgen einen gemeinnützigen Zweck. Sie können damit steuerlich gefördert werden. Zugleich werden sie von zwei staatlichen Behörden kontrolliert, dem Finanzamt und der Stiftungsaufsicht.