Wort zum Christfest 2019 von Bischöfin Kirsten Fehrs
24. Dezember 2019
Hamburg. Das gesellschaftliche Klima stellt Bischöfin Kirsten Fehrs in den Mittelpunkt ihrer diesjährigen Weihnachtsbotschaft. „Weihnachten lädt ein, über den Ton politischer Auseinandersetzungen nachzudenken“, sagt die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck. Auch das gesellschaftliche Klima brauche Schutz und die Fähigkeit zu Dialog und besonnenem Interessenausgleich. Völlig zu Recht wiesen junge Menschen darauf hin, dass es weltweit dringend Lösungen geben müsse, die zu mehr Klimagerechtigkeit führen. Bischöfin Fehrs dankt für die Weihnachtsgrüße, die sie auch von Angehörigen anderer Religionsgemeinschaften erhalten hat. Sie seien „Zeichen der Wertschätzung und der Verbundenheit“ und ermutigten zum Dialog. Als Zeichen ihrer Anerkennung für den wichtigen Einsatz für die Gesellschaft wird Bischöfin Fehrs am Heiligabend Polizisten im Dienst besuchen.
Die Weihnachtsbotschaft 2019 von Bischöfin Kirsten Fehrs im Wortlaut
Weihnachten ist die Chance, ein wenig Abstand vom Alltagsgeschäft zu nehmen. Die aufgeregten Diskussionen werden für eine Weile leiser, machen vielleicht sogar Pause. Weihnachten lädt ein, über den Ton politischer Auseinandersetzungen nachzudenken. Das Fest setzt jeder Abwertung und jeder Hassbotschaft die Liebe entgegen, die sich still, zart, aber weltbewegend in der Krippe gezeigt hat. Weihnachtliche Friedfertigkeit könnte manch überhitztes Gemüt abkühlen helfen und Menschen wieder gesprächsfähig machen. Möge der „Frieden auf Erden“, den die Weihnachtsengel herbeisingen, eine starke Kraft sein für gesellschaftlichen Zusammenhalt und gegen Diskriminierung, auch gegen wiedererstarkenden Antisemitismus.
Für eine friedliche Gesellschaft ist auch der Einsatz von Polizisten unverzichtbar – im Alltag und in Feierzeiten. Ich freue mich auf meinen Besuch bei Polizeibeamten und -beamtinnen, die am Heiligabend Dienst tun. Wie wichtig sind solch engagierte Polizisten, die menschlich und mit Augenmaß Streit schlichten und Verstörte beruhigen. Ich sage stellvertretend für viele von Herzen Dank für ihren Dienst.
Mich erreichen in diesen Tagen auch viele Weihnachtsgrüße von Angehörigen anderer Religionsgemeinschaften. Ich freue mich sehr über diese Zeichen der Wertschätzung und der Verbundenheit. Wir brauchen solche ermutigenden Zeichen des Dialogs – zwischen den Religionen genauso wie zwischen den Generationen, zwischen gesellschaftlichen Gruppen und politischen Lagern. Klimaschutz ist dabei ein großes und wichtiges Thema geworden. Völlig zu Recht weisen uns junge Menschen darauf hin, dass es weltweit dringend Lösungen geben muss, die zu mehr Klimagerechtigkeit führen. Wir brauchen ihn auch für unser gesellschaftliches Klima, für unsere Fähigkeit zum Dialog und zum besonnenen Interessenausgleich.
Gottes liebevolle Zuwendung zu den Menschen, die wir Christen an Weihnachten feiern, will dazu auffordern und Kraft geben.
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest!
Bischöfin Kirsten Fehrs, Hamburg