Ökumenischer Kirchentag

Christen feiern ein großes Fest mitten in Stralsund

Vorbereitungen zum großen Fest: Am Hafen von Stralsund wird schon die Kirchenfahne gehisst
Vorbereitungen zum großen Fest: Am Hafen von Stralsund wird schon die Kirchenfahne gehisst© Thomas Nitz

18. September 2014 von Nicole Kiesewetter

Stralsund. Protestanten, Katholiken und Freikirchler feiern am Sonnabend gemeinsam in Stralsund. Zum Ökumenischen Kirchentag stehen Musik und Diskussionen mitten in der City auf dem Programm. Die Veranstalter hoffen auf mehr als 2.000 Besucher - und setzen auf eine lecker-witzige Aktion.

Unter dem Motto "Frischer Wind in alten Mauern" stehen am Sonnabend (20. September) in der Innenstadt von Stralsund rund 30 Veranstaltungen auf dem Programm des Ökumenischen Kirchentages Vorpommern. "Das Motto passt perfekt", sagt der Greifswalder Ökumenepastor Matthias Tuve. Alte Mauern habe Stralsund genug zu bieten. Sie bedeuteten Heimat, Geborgenheit und Tradition. "Mauern können aber auch einengen und die Sicht auf neue Entwicklungen versperren." Anliegen des Kirchentags sei die Frage, wo es in Kirche und Gesellschaft frischen Wind brauche. Tuve: "Dafür ist Stralsund der ideale Ort."

Überall im Altstadtbereich der Hansestadt, am Alten und Neuen Markt, im und am Rathaus, im Wulflamhaus und in den Kirchen werden Bibelarbeiten, Musik und Vorträge angeboten. Auftakt ist um 10 Uhr auf dem Alten Markt der Eröffnungsgottesdienst. In der vom Markt abführenden Semlower Straße wird es den für Kirchentage typischen "Markt der Möglichkeiten" geben. Für Kinder wird auf dem Gelände der katholischen Kirchengemeinde Heilige Dreifaltigkeit am Frankenwall ab 9 Uhr der Kinderkirchentag angeboten.

"Christ 'ne Wurst": Kirche verschenkt Bratwürste

"Wir hoffen, mit Einheimischen und Touristen ins Gespräch zu kommen," sagt Organisator Tuve. Dazu soll auch die Aktion "Christ 'ne Wurst" beitragen. Dabei werden auf dem Alten Markt 3.000 Bio-Bratwürste kostenlos verteilt. "Das ist einfach ein schönes Signal, mit dem wir zeigen wollen, wir als Kirche schenken und geben gern." Wer kein Fleisch mag, bekommt einen vegetarischen Burger.

Tuve hatte vor drei Jahren bereits den ersten ökumenischen Kirchentag in Greifswald organisiert. Damals ging die Initiative von den katholischen Gemeinden aus. "Es gab 2010 den großen Ökumenischen Kirchentag in München, aber der war so weit weg." Da kam die Überlegung, vor Ort etwas zu organisieren. Rund 2.000 Menschen kamen damals nach Greifswald. "Das wollen wir diesmal toppen." 2011 fand der Greifswalder Kirchentag eher abseits auf dem Rubenow-Platz statt. "Diesmal gehen wir bewusst in das 'Wohnzimmer' von Stralsund - den Alten Markt", erklärt Tuve, der auf einen großen Pool von Ehrenamtlichen zurückgreifen kann.

Gäste kommen auch aus Südafrika, Tansania und Schweden

"Der Kirchentag ist auch für die Region wichtig", sagt die Stralsunder Pröpstin Helga Ruch. Da könnten Menschen mit Kirche in Kontakt kommen, die sonst keine Verbindung dazu haben. "Und wir Christen sind nicht unter uns - hinter alten Mauern". Außerdem sei es gerade in einer weitgehend entkirchlichten Gegend wie Vorpommern eine gute Erfahrung, "dass wir keine verträumte Minderheit sind". Nicht zuletzt werden am Sonnabend auch knapp 30 internationale Gäste von drei Kontinenten erwartet. Mit dabei sind Teilnehmer aus Partnerkirchen in Südafrika, Tansania, Polen, Schweden und den USA.

Neben Besuchergruppen aus Hamburg und Schleswig-Holstein machen sich auch Gemeinden aus dem benachbarten Mecklenburg auf den Weg. "Es ist bereichernd zu erleben, wie Christentum sich auf einer großer Bühne bewegen kann", sagt Ekkehard Maase. Der Gemeindepastor in Dassow (bei Lübeck) war Beauftragter der Nordkirche für den Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hamburg im Mai letzten Jahres. "Kirchentag bietet Gelegenheit, über den Tellerrand schauen." Eine "Schlecht-Wetter-Variante" gibt es für Sonnabend übrigens nicht. "Plan B heißt Regenschirm", so Hauptorganisator Tuve.

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