Hamburger Muslime wollen Islam nicht "Banditen" überlassen
19. September 2014
Hamburg. Gegen den Missbrauch des Islam und für ein friedliches Miteinander der Religionen haben etwa 1.500 Muslime in Hamburg demonstriert. Auf der Veranstaltung in der Centrum-Moschee sprach auch Sozialsenator Scheele.
Rund 1.500 Muslime haben am Freitag in der Hamburger Centrum-Moschee für ein friedliches Miteinander der Religionen demonstriert. Es sei von zentraler Bedeutung für den Zusammenhalt in der Stadt, dass sich die Religionen gegenseitig respektieren, sagte Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) in der Moschee. Gefährdet werde dies durch Islamfeindlichkeit einerseits und religiöse Gewalt andererseits. Das "Wir" müsse die Devise aller Hamburger sein.
Mustafa Yoldas, Vorsitzender der Hamburger Islam-Vereinigung Schura, bekräftigte die Haltung der Muslime, sich von jeglicher Gewalt zu distanzieren. Sie würden sich auf "die goldene Mitte des Islam" besinnen und dürften es nicht "Banditen" überlassen, wie der Islam gedeutet werde. Notwendig sei Solidarität mit den Opfern der Gewalt in Syrien und im Irak. Yoldas: "Unsere Religion ist auf der Seite der Schwachen."
Die Hamburger Kundgebung war Teil einer bundesweiten Aktion, an der sich am Freitag nach Angaben des Koordinationsrats der Muslime rund 2.000 Moscheen mit Mahnwachen und Friedensgebeten beteiligten. An der Hamburger Kundgebung nahmen auch evangelische Pastoren, Landespolitiker und der Menschenrechtler Rüdiger Nehberg teil. In Hamburg leben mehr als 100.000 Muslime, es gibt 35 Moscheen.