In Husum nimmt der neue MOGO-Pastor Fahrt auf
02. April 2015
Hamburg/Husum. Es ist sein erster Gottesdienst im neuen Amt: Am Ostersonntag leitet MOGO-Pastor Lars Lemke den Motorrad-Gottesdienst auf dem Husumer Marktplatz. Auch wenn mehrere tausend Menschen kommen, ist der Tag doch eine Art Generalprobe – für den großen MOGO am Hamburger Michel.
Die Frauen, die an das Grab Jesu kommen, um ihn zu salben. Die Soldaten, die das Grab bewachen. „Sie sind überzeugt, dass Jesus tot ist“, sagt MOGO-Pastor Lars Lemke. Und dann das Unfassbare: Das Grab ist leer. Blitz und Donner und ein Engel. „Die Realität steht Kopf“, erklärt der 51-Jährige. Plötzlich sind die vorher so mächtigen Soldaten schwach, und der Tote lebt.
Die biblische Überlieferung des Ostermorgens – Lemke leitet daraus das Motto des 31. Husumer MOGOs, „Aufbruch ins Leben“, ab. Er wird beim Motorradgottesdienst vor der Marienkirche predigen. Unter freiem Himmel, vor mehreren Tausend Bikern und weiteren Besuchern. „Wir alle kennen wahrscheinlich lähmende Vorstellungen, die uns bremsen. Negative Zuschreibungen von anderen, die uns in eine Schublade packen. Situationen, in denen wir einfach nicht mehr weiterkommen. Das kann uns vom Leben abschneiden, uns wie tot erscheinen lassen“, sagt der Pastor. Er setzt die Oster-Botschaft dagegen: „Alles kann sich jederzeit ins Positive wenden.“ Offen bleiben für das Leben, das möchte er den Teilnehmern mitgeben.
Ganz besondere Art von Gemeindearbeit
Die Leitung des Husumer MOGOs ist Lemkes erster Gottesdienst im neuen Amt. Der Gottesdienst beginnt um 13 Uhr, eine Stunde zuvor starten die ersten Biker an der alten Messe Husum und machen sich auf den Weg zur Marienkirche. Die anderen folgen im Korso. Lars Lemke empfängt den Konvoi in der Kirche. Den Gottesdienst gestaltet er gemeinsam mit der Husumer Pastorin Katrin Hansen, die während der Feier vier Kinder taufen wird. Außerdem lässt sich ein Paar kirchlich trauen, ein weiteres bekräftigt seine Liebe nach 25 Jahren Ehe. Das hat beim MOGO an der Küste Tradition.
Auch Biker-Pastor Uwe Stiller und Propst Jessen-Thiesen sind im Gottesdienst beteiligt, als Ehrengäste werden Husums Bürgermeister Uwe Schmitz (parteilos) sowie Propst Jürgen Jessen-Thiesen vom Kirchenkreis Nordfriesland (Bezirk Süd) erwartet.
Der große MOGO folgt im Juni
Je nach Wetterlage rechnen die Veranstalter vom Verein „MOGO Hamburg in der Nordkirche e.V.“ mit 3000 bis 9000 Bikern. Der Ostersonntag in Husum ist Lemkes Generalprobe für den „großen“ MOGO am Hamburger Michel mit Konvoi nach Kaltenkirchen, der am 14. Juni stattfindet: Rund 30 000 Biker und etwa 200 000 Zuschauer werden dann erwartet. Und an diesem Tag wird die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs den neuen MOGO-Pastor offiziell in sein Amt einführen.
Warum Motorradfahren etwas Meditatives hat
Bislang findet jeden Monat ein Helfertreffen zur Vorbereitung des MOGO statt – von Januar bis Juni. „Und dann sehen sich die meisten erst zur Weihnachtsfeier wieder“, sagt Lemke. Er möchte nun regelmäßig gemeinsame Motorrad-Ausfahrten mit Andachten anbieten. Und bereits jetzt wendet sich so mancher Helfer mit persönlichen Sorgen und Nöten an ihn. Im November erfüllte Lemke seine erste traurige Amtshandlung: Er begleitete eine schwer erkrankte Helferin in ihren letzten Tagen und hat sie auch beerdigt. Das sieht er ebenso als seine Aufgabe an wie Gedenk-Andachten für tödlich verunglückte Motorradfahrer.
Dabei verliert Lemke das Schöne nie aus dem Blick: Den Duft von blühenden Bäumen, Raps oder gemähten Wiesen nehme er beim Motorradfahren besonders intensiv wahr, sagt Lars Lemke. „Die unmittelbaren Eindrücke der Landschaft zu genießen und gleichzeitig hochkonzentriert zu sein, um die Kraft der Maschine zu beherrschen“, das mache den Reiz des Fahrens aus. „Man ist ganz bei sich. Das hat etwas Meditatives.“
INFO
Der Motorradkorso startet am 5. April um 12 Uhr am Nordsee-Congress-Centrum (NCC) in Husum. Der Open-Air-Gottesdienst beginnt um 13 Uhr. Ab 12.15 Uhr: Vorprogramm auf der Marktplatz-Bühne mit der Rocksängerin Cathrine Jauer und Moderator Dirk Bannick.
SMS-Aktion: Der MOGO sucht finanzielle Unterstützer: Wer per SMS eine Textnachricht mit dem Inhalt „MOGO“ an die Nummer 81190 sendet, spendet automatisch fünf Euro.