„Islamfeindlichkeit wächst“: Schura mahnt Politik
16. Dezember 2014
Hamburg. Wachsende Feindlichkeit gegenüber dem Islam sei eine „gesellschaftliche Realität“, sagt der Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg. Deshalb sei die Poltik gefordert.
Der Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg (Schura) hat die Politik aufgefordert, der Islamfeindlichkeit durch Rechtsradikale entgegenzutreten. Hinter "Pegida", "Hogesa" und ähnlichen Aufmärschen sei eine rechtsextremistische Strategie klar zu erkennen, sagte der Schura-Vorsitzende Mustafa Yoldas. Wissenschaftliche Studien hätten wiederholt erwiesen, dass rechtsradikale Einstellungen allgemein in der Gesellschaft zwar rückläufig seien, die Ablehnung von Flüchtlingen und Muslimen dagegen stetig zugenommen habe. Eine wachsende Islamfeindlichkeit sei einfach gesellschaftliche Realität.
Die Ursache für diese Entwicklung sieht die Schura in der einseitigen Darstellung von Muslimen als Terrorverdächtige und Integrationsverweigerer. Muslime seien "das gesellschaftlich Andere schlechthin". Yoldas: "Es ist schon bemerkenswert, wenn ausgerechnet in einer Stadt, wo es kaum Muslime gibt, Tausende die Islamisierung des Abendlandes halluzinieren." Ein völlig falsches Signal sei es, wenn Politiker wie Bundesinnenminister de Maizière Verständnis für "Pegida"-Demonstranten zeigten. Stattdessen sollten sich Politiker dazu bekennen, dass der Islam Teil der gesellschaftlichen Realität ist. Yoldas: "Und hierzu gehören auch die Moschee und das öffentlich getragene Kopftuch."