Nutzungsvertrag für Georgenkirche in Wismar steht
16. Juli 2014
Die Kommune und die evangelische Kirchengemeinde haben sich geeinigt: Für die St. Georgen-Kirche in Wismar gibt es einen neuen Nutzungsvertrag. Im September soll er unterzeichnet werden.
Wismar. Die langwierigen Verhandlungen über einen Nutzungsvertrag für die St.-Georgen-Kirche in Wismar (Mecklenburg-Vorpommern) sind abgeschlossen. Die Kommune wird nun dem Kuratorium der Stadtkirchenstiftung zu Wismar sowie der Bürgerschaft der Hansestadt den Vertrag zur Beschlussfassung vorschlagen, teilte die Stadtverwaltung auf epd-Anfrage mit. Die Vereinbarung zwischen der Kommune und der evangelischen Kirchengemeinde St. Marien/St. Georgen wird eine Rechtsgrundlage für die schon erfolgende Nutzung der beiden Stadtkirchen St. Georgen und St. Marien schaffen. Angestrebt wird, dass der Vertrag im September unterzeichnet wird.
Zu gegebener Zeit würden sich Kirchengemeinde und Kommune "über eine angemessene Form der Präsentation der Vereinbarung und ihres Inhaltes verständigen", hieß es weiter. Über den genauen Inhalt der Vereinbarung könne erst Auskunft gegeben werden, nachdem sich die zuständigen Gremien mit dem Vertragswerk befasst haben.
Zu DDR-Zeiten im Volkseigentum
Die drei Stadtkirchen St. Georgen, St. Marien und St. Nikolai in Wismar waren zu DDR-Zeiten in Volkseigentum übergegangen und wurden 2008 vom Bundesamt für offene Vermögensfragen ins Eigentum der Kommune übertragen. Für ihren Erhalt wurde vor vier Jahren eine nichtselbstständige Stadtkirchenstiftung gegründet, die von der Kommune verwaltet wird.
Die vom 13. bis 15. Jahrhundert errichtete Basilika St. Georgen ist eine der monumentalsten Backsteinkirchen Norddeutschlands. Sie war im April 1945 durch einen britischen Luftangriff schwer beschädigt worden. Zu DDR-Zeiten verfiel sie weiter. Ein Orkan brachte am 25. Januar 1990 den Giebel des Nordquerhauses zum Einsturz. Zwei Kinder wurden damals verletzt und zwei Häuser beschädigt. Danach begannen Sicherung und Wiederaufbau.
Georgenkirche ist auch ein kulturelles Zentrum
Laut Stadtverwaltung flossen bisher knapp 40 Millionen Euro in die noch nicht ganz abgeschlossenen Arbeiten. Gut die Hälfte der Gelder kamen von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Die Stiftung machte die Wismarer Georgenkirche zu ihrem größten Förderprojekt und zu ihrem ersten Vorhaben in den neuen Bundesländern. Die Georgenkirche wird heute nicht nur für kirchliche Zwecke genutzt, sondern ist auch ein kulturelles Zentrum der Stadt sowie ein Veranstaltungsort für Konzerte.