Bischöfin Fehrs: „Attentäter durch Kriegsrhetorik nicht aufwerten“

Bischöfin bei Kundgebung ´Nous sommes Paris` in Hamburg

18. November 2015 von Susanne Gerbsch

Hamburg. Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), hat davor gewarnt, angesichts von Terroranschlägen in Kriegsrhetorik zu verfallen. Die Terroristen würden dadurch nur aufgewertet, sagte die Bischöfin bei einer Solidaritätskundgebung für die Attentatsopfer in Paris heute (18. November) in Hamburg. „Die Attentäter von Paris und ihre Hintermänner sind für mich schlicht Mörder. Über alle Maßen brutale und fanatische Mörder. Und als solche müssen sie gefasst, verurteilt und eingesperrt werden.“

Weiter sagte die Bischöfin: „Genauso wenig dürfen wir darauf hereinfallen, dass die IS-Terroristen sich auf die Religion berufen. Sie hängen den Wahnideen einer Sekte an, nichts anderes. Wir lassen uns als Religionsgemeinschaften nicht gegeneinander aufhetzen.“

Die Bischöfin mahnte zur Besonnenheit. „Wir dürfen dem Terror nicht unsere Werte opfern. In den Worten meiner christlichen Tradition heißt das, ähnlich wie in allen heiligen Schriften: Lasst euch nicht vom Bösen überwinden, sondern überwindet das Böse mit Gutem! Wir dürfen nicht unsere Freiheitsrechte einschränken oder unsere Gastfreundschaft. Wir dürfen nicht Flüchtlinge abweisen und Einwanderern mit Misstrauen begegnen.“ Der heutige Buß- und Bettag sei eine Gelegenheit, auch die eigenen Versäumnisse in den Blick zu nehmen, so Fehrs. „Viele Terroristen stammen doch von hier! Sie sind oft die Kinder unserer Gesellschaft: Franzosen, Belgier, Deutsche auch.“

Die Terroranschläge von Paris hätten die Menschen zutiefst verunsichert, sagte die Bischöfin. Kirsten Fehrs, die auch Vorsitzende des Interreligiösen Forums Hamburg ist, erklärte: „Terror zielt immer auf das, was der Mensch braucht, um zu leben – Geborgenheit, Heimat, Normalität, Lebensfreude. Bleiben wir demgegenüber unbeirrbar in unserem Zutrauen zum Friedensgebet und zur Nächstenliebe. Dafür stehen alle Religionen in Hamburg ein.“

Zu der Kundgebung auf dem Domplatz in Hamburg hatten zahlreiche Parteien, Religionsgemeinschaften und Verbände aufgerufen. Sie wurde mit Glockengeläut der Hauptkirche St. Petri eröffnet. Nach der Bischöfin sprachen Mustafa Yoldas (Schura Hamburg), Selvihan Sönmez (Alevitische Gemeinde), Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit, der Erste Bürgermeister Olaf Scholz sowie der französische Generalkonsul Serge Lavroff.

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