Bischöfin Fehrs: „Wir lassen uns nicht ein auf die Agenda der Fanatiker“
22. März 2016
Hamburg. Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), sagte heute (22. März) beim Gottesdienst zum Tag der Kriminalitätsopfer in der Hamburger Hauptkirche St. Jacobi: „Terror ist der monströse Gipfel von Kriminalität, egal welche religiösen oder politischen Rechtfertigungen die Täter heranziehen. Mit Abscheu blickt jeder, der Herz und Gewissen hat, auf die Anschläge in Brüssel. Zugleich gilt: Wir lassen uns nicht gegeneinander aufhetzen. Wir lassen uns nicht ein auf die Agenda der Fanatiker.“
Am heutigen 22. März findet bundesweit zum 25. Mal der „Tag der Kriminalitätsopfer“ statt. Um 18 Uhr feiert der WEISSE RING Hamburg dazu einen Gottesdienst in der Hamburger Hauptkirche St. Jacobi zum Thema „Ja zu Respekt und Toleranz, nein zu jeglicher Gewalt“.
Der WEISSE RING macht damit aufmerksam auf diejenigen, die von Kriminalität und Gewalt betroffen und auf Hilfe und Solidarität angewiesen sind. Zu diesem Anlass findet in Hamburg zum sechsten Mal ein ökumenischer Gottesdienst statt. Der Gottesdienst wird von Angehörigen und Betroffenen von Gewalt sowie Mitgliedern des WEISSEN RING mitgestaltet.
Mit einem klaren 'Ja' zu Respekt und Toleranz an der Seite der Opfer
Bischöfin Fehrs erklärte zum diesjährigen Motto: „Wie jedes Jahr setzen wir einen thematischen Schwerpunkt. Der Vorbereitungsgruppe ist es ein Anliegen, dass Opfer brutaler Gewalt irgendwann wieder in einer gewissen Normalität ankommen. Sich wieder als Mensch respektiert zu sehen und nicht dauerhaft als Opfer bemitleidet. Das braucht Bewusstseinsschärfung. Durchaus auch auf die gesellschaftlichen und politischen Umbrüche bezogen: ein klares Ja zu Respekt und Toleranz, gerade an einem Tag, wo in Brüssel verbrecherische Attentate uns verstören. Wir sind an der Seite der Opfer, auch dort, und das heißt zugleich: nicht einzusteigen in die Agenda der Fanatiker, die Spirale der Gewalt. Sondern besonnen zu bleiben und zu allen hin zu sagen: In diesem Land gilt - Ja zu Respekt und Toleranz, nein zu jeglicher Gewalt.“