Landeserntedankfest in Glückstadt

Bischof Magaard: „Wir danken heute zu selten“

Bischof Magaard (links) und Minister Habeck (3.v.l.) mit Landesbauernverbandspräsident Schwarz und Mitgliedern der Kreislandjugend
Bischof Magaard (links) und Minister Habeck (3.v.l.) mit Landesbauernverbandspräsident Schwarz und Mitgliedern der Kreislandjugend© Elisabeth Most-Werbeck

05. Oktober 2014 von

Glückstadt/Schleswig. In Glückstadt feierten heute (5. Oktober) tausende Menschen das Landeserntedankfest.

 

Der traditionelle Umzug durch den Ort führte zur Stadtkirche, in der ein ökumenischer Festgottesdienst mit Gothart Magaard, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), und Diözesanadministrator Ansgar Thim gefeiert wurde. Das Fest stand unter dem Motto „Genug für alle“.

In seiner Predigt ging Bischof Gothart Magaard auf die Schwierigkeiten mit dem Wort „Danke“ ein: „Wir merken es täglich: Zu selten kommt uns dieses Wort über die Lippen. Dabei ist es ein warmes, ehrliches Wort, Schwarzbrot und Seelennahrung.“

Wer nachdenke, der finde auch zum Dank, sagte Bischof Magaard, deshalb sei jedes Erntedankfest auch ein Denk-Fest. „Also lasst uns ganz bewusst und aus vollem Herzen heute ein kräftiges ‚Danke!‘ sagen für alles, was in diesem Sommer gewachsen ist. Und lasst uns ein fröhliches Landes-Ernte-Denk-Fest feiern, bei dem auch der Kopf mit dabei ist.“

Zu einem solchen Fest gehöre, dass man kritischen Fragen nicht ausweiche. „Die Zeiten einer überschaubaren Agrargesellschaft sind vorbei. Die Menschen in unseren ländlichen Räumen und Dörfern suchen nach ihrer Rolle in Gegenwart und Zukunft unserer Dienstleistungsgesellschaft.“ Bei seinen Visitationen, so Magaard weiter, habe er mit vielen Landwirten sprechen können und dabei hohes Verantwortungsbewusstsein gespürt und die Frage, wie die Betriebe in der Spannung zwischen wirtschaftlichen und ökologischen Fragen fit für die Zukunft werden können. Ein kräftiges „Danke!" gehe an einem solchen Tag an die Bäuerinnen und Bauern und an alle, die in der Landwirtschaft arbeiten, sagte Magaard und erhielt dafür spontanen Beifall der Gottesdienstbesucher.

Auch auf die Vernichtung von Lebensmitteln ging der Bischof in seiner Predigt ein. Brot wegzuwerfen galt vor gar nicht langer Zeit als Sünde. „Können wir heute noch so denken? Milch kommt natürlich aus dem Kühlregal und Gemüse aus dem Supermarkt“, erklärte Gothart Magaard. „Aber wir verlieren das Wissen um die Zusammenhänge. Und damit verlieren Lebensmittel an Wert! Deshalb begrüße ich alle Initiativen auf Höfen, in Kitas und Schulen, die die Zusammenhänge deutlich machen. Denn es ist genug für alle da. Das hat uns die Aktion ‚Brot für die Welt‘ immer wieder eingeschärft“, so der Bischof in seiner Predigt.

Der schleswig-holsteinische Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, Robert Habeck, sagte in seinem Grußwort: „Eine gute Ernte wie in diesem Jahr ist nicht nur Grund für Stolz, sondern auch für Demut. Stolz auf die Leistungsfähigkeit der Landwirtschaft, Demut vor den Mächten, die uns diese reiche Ernte geschenkt haben.“ Aus der Demut wachse Verantwortung für die Umwelt, den Schutz unserer Lebensgrundlagen und der künftiger Generationen: „Wir sind verantwortlich, gut mit unseren Böden, unserem Grundwasser und der Natur umzugehen. Erntedank mahnt uns auch, den Wert von Lebensmitteln wieder stärker zu schätzen. Hinter ihrer Produktion steckt die Arbeit vieler Menschen, die wir würdigen müssen“, erklärte der Minister.


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