Landeserntedankfeste in Glückstadt und Neu Kaliß

Dank zu sagen, ist ein wichtiger Schritt zur Menschlichkeit

© iStockphoto, Stephan Zabel

30. September 2014 von Christian Meyer

Glückstadt/Neu Kaliß. Am kommenden Sonntag (5. Oktober) werden im schleswig-holsteinischen Glückstadt und in Neu Kaliß (Mecklenburg-Vorpommern) Landeserntedankfeste gefeiert.

Dort und in ihren über 1.000 weiteren Kirchengemeinden lädt die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) zu Erntedankgottesdiensten ein.

„Starker Ort mit starken Bauern“
 Das
24. Landeserntedankfest in Mecklenburg-Vorpommern steht unter dem Motto „Starker Ort mit starken Bauern“. Dazu wird vom 3. bis 5. Oktober nach Neu Kaliß (Landkreis Ludwigslust Parchim) eingeladen. Höhepunkt des Festes sind am Erntedanksonntag (5. Oktober) der Ökumenische Festgottesdienst um 10 Uhr und der anschließende große Festumzug durch die Ortsteile Neu Kaliß und Heiddorf. Die Predigt in der Johanneskirche hält der Schweriner Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern, Dr. Andreas von Maltzahn.
 
In seinem Grußwort zum Landeserntedankfest schreibt der Bischof: „Wir haben erneut allen Grund, Dank zu sagen für die Ernte. Die Mühe war nicht umsonst. Gott hat seinen Segen nicht verwehrt. Die harte Arbeit vieler Menschen hat Früchte getragen. Darum feiern wir Erntedank.“ Zugleich mahnt Andreas von Maltzahn, angesichts der Überfülle in den Regalen nicht zu vergessen, etwas gegen den Hunger anderswo zu tun: „Wenn wir uns nicht um gerechtere Verhältnisse bemühen, dann verlieren wir unsere Menschlichkeit. Dankbarkeit, Dank zu sagen, ist ein wichtiger Schritt zur Achtsamkeit, die uns menschlich leben lässt – in Verantwortung füreinander, im Achten aufeinander.“

In Mecklenburg-Vorpommern ist es seit Jahrzehnten eine gute Tradition, dass Kirche und Land miteinander Erntedank feiern.

Mehr Informationen zum Programm im Internet unter www.neukaliss.de


„Genug für alle“
In Glückstadt beginnt das schleswig-holsteinische Landeserntedankfest am Sonntag, 5. Oktober, mit dem traditionellen Umzug mit Erntekrone in die Stadtkirche. Dort halten Bischof Gothart Magaard und Diözesanadministrator Ansgar Thim um 11 Uhr einen ökumenischen Festgottesdienst, der auch auf eine Leinwand nach außen übertragen wird. Das Landeserntedankfest steht in diesem Jahr unter dem Motto: „Genug für alle“.

Bischof Magaard erklärt zum Erntedank: „Danken kommt von Denken. Das Landeserntedankfest gehört für mich zu den ganz wichtigen Gottesdiensten. Wir nehmen Tempo weg. Wir denken nach und sagen Danke für unser Leben, für das täglich Brot, für die natürlichen Lebensgrundlagen, die uns geschenkt sind. Das ist ein wichtiges Gegengewicht zur  gefährlichen Naturfremdheit unseres Lebensstils.“

„Genug für alle“ gibt es dann auch von 12.30 bis 17 Uhr auf dem Marktplatz, wo ein Bauernmarkt die regionale Landwirtschaft präsentiert, Gruppen und Vereine auf einer Bühne auftreten, Mitmach-Aktionen für Kinder und Erwachsene angeboten werden und Kulinarisches von Kuchen bis Matjes zu probieren sein wird. Die Konfirmanden beteiligen sich an der Aktion „5000 Brote - Konfis backen Brot für die Welt“ und werden 100 Brote in den Ofen schieben und anschließend verkaufen.

Zu beiden Landeserntedankfesten im Bereich der Nordkirche werden mehrere tausend Besucherinnen und Besucher erwartet.


Hintergrund:
Gott für die Ernte zu danken, gehörte zu allen Zeiten zu den religiösen Grundbedürfnissen. Erntefeste gibt es spätestens seit der Antike. In der christlichen Kirche wird Erntedank vermutlich seit dem 3. Jahrhundert gefeiert. Allerdings gab es wegen der verschiedenen Erntezeiten in unterschiedlichen Klimaregionen lange Zeit keinen einheitlichen Termin für das Fest. Seit dem 16. Jahrhundert wurde Erntedank in den evangelischen Gemeinden am Michaelistag, dem 29. September, oder an einem der benachbarten Sonntage begangen. 1773 wurde in Preußen das Erntedankfest offiziell eingeführt und auf den Sonntag nach Michaelis festgelegt. Regional kann es Abweichungen von diesem Termin geben.
Mit dem Erntedankfest werden wir daran erinnert, dass wir auf Gottes gute Gaben angewiesen sind. Zugleich werden die Zyklen des Jahreslaufes und der Nahrungsproduktion thematisiert. Laut Bibel ist der Mensch selbst Teil der Schöpfung. Die Bitte "Unser tägliches Brot gib uns heute" aus dem Vaterunser erinnert an die katastrophale Ernährungssituation zahlreicher Menschen auf der Welt. Nach christlichem Verständnis gehören das Danken und das Teilen zusammen. In Erntedankgottesdiensten gibt es deshalb Solidaritätsaktionen zugunsten notleidender Menschen. Auch der Umweltschutz, Fragen der Gentechnik und die Verschwendung von Lebensmitteln hierzulande sind Themen zu Erntedank.

Veranstaltungen
Orte
  • Orte
  • Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Flensburg-St. Johannis
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Gertrud zu Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien zu Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Michael in Flensburg
    • Ev.-Luth. St. Nikolai-Kirchengemeinde Flensburg
    • Ev.-Luth. St. Petrigemeinde in Flensburg
  • Hamburg
    • Hauptkirche St. Jacobi
    • Hauptkirche St. Katharinen
    • Hauptkirche St. Michaelis
    • Hauptkirche St. Nikolai
    • Hauptkirche St. Petri
  • Greifswald
    • Ev. Bugenhagengemeinde Greifswald Wieck-Eldena
    • Ev. Christus-Kirchengemeinde Greifswald
    • Ev. Johannes-Kirchengemeinde Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Jacobi Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Marien Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Nikolai Greifswald
  • Kiel
  • Lübeck
    • Dom zu Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Aegidien zu Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Jakobi Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien in Lübeck
    • St. Petri zu Lübeck
  • Rostock
    • Ev.-Luth. Innenstadtgemeinde Rostock
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock Heiligen Geist
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock-Evershagen
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock-Lütten Klein
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Johannis Rostock
    • Ev.-Luth. Luther-St.-Andreas-Gemeinde Rostock
    • Kirche Warnemünde
  • Schleswig
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Schleswig
  • Schwerin
    • Ev.-Luth. Domgemeinde Schwerin
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Berno Schwerin
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Nikolai Schwerin
    • Ev.-Luth. Petrusgemeinde Schwerin
    • Ev.-Luth. Schloßkirchengemeinde Schwerin
    • Ev.-Luth. Versöhnungskirchengemeinde Schwerin-Lankow

Personen und Institutionen finden

EKD Info-Service

0800 5040 602

Montag bis Freitag von 9-18 Uhr kostenlos erreichbar - außer an bundesweiten Feiertagen

Sexualisierte Gewalt

0800 0220099

Unabhängige Ansprechstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt in der Nordkirche.
Montags 9-11 Uhr und mittwochs 15-17 Uhr. Mehr unter kirche-gegen-sexualisierte-gewalt.de

Telefonseelsorge

0800 1110 111

0800 1110 222

Kostenfrei, bundesweit, täglich, rund um die Uhr. Online telefonseelsorge.de

Zum Anfang der Seite