Tausende Jugendliche in der Nordkirche feiern Konfirmation

Im Glauben gestärkt und gesegnet

Von der dänischen bis zur polnischen Grenze werden bis Pfingsten tausende Jugendliche in der Nordkirche konfirmiert
Von der dänischen bis zur polnischen Grenze werden bis Pfingsten tausende Jugendliche in der Nordkirche konfirmiert© Rangzen / Fotolia

29. April 2015 von Maren Warnecke

Schwerin. Zwischen Palmsonntag und Pfingsten werden in den über 1.000 Gemeinden der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) auch in diesem Jahr Tausende Jugendliche konfirmiert. 2013 nahmen in der Nordkirche insgesamt mehr als 21.000 Jugendliche an der Konfirmation teil und damit über 60 Prozent der Jugendlichen des Jahrgangs in Schleswig-Holstein, rund 25 Prozent in Hamburg und fast zehn Prozent in Mecklenburg-Vorpommern.

Konfirmation bedeutet im Lateinischen „Befestigung“ oder „Stärkung“. Damit bekräftigen die Heranwachsenden ihre Taufe. Im Konfirmandenunterricht werden den Jugendlichen biblische Texte, alltägliche Glaubenspraxis, Bildwelten aus christlich-jüdischer Tradition und kirchliche Symbole und Rituale nahegebracht, um sie für ihr eigenes Leben und ihre Sinnorientierung fruchtbar werden zu lassen. Mit der Konfirmation wird den Jugendlichen auch das Recht zugesprochen, in allen evangelischen Gemeinden am Abendmahl teilzunehmen, Paten zu werden und an kirchlichen Wahlen teilzunehmen.

Wichtige Hilfe auf dem Weg zum Erwachsenwerden

Dr. Andreas von Maltzahn, Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Nordkirche, unterstreicht diesen wichtigen Aspekt der Religionsmündigkeit: „Auch der Glaube muss erwachsen werden. Es gilt zu verstehen, worauf man vertrauen kann. Die Konfirmandenzeit ist hier eine wichtige Hilfe auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Die ,Konfis‘ erleben die Gemeinschaft einer Gruppe, in der sie zu sich selbst finden und nach Gott fragen können. Sie können erkennen, dass christlicher Glaube und naturwissenschaftliches Denken sich nicht ausschließen, sondern einander ergänzen.“ Bischof von Maltzahn erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass an der Konfirmandenzeit auch Interessierte teilnehmen können, die nicht getauft sind: „Sie entscheiden im Lauf der Zeit, ob sie zur Kirche gehören wollen oder nicht.“

Neue Modelle für die Konfirmandenzeit

Neben dem klassischen zweijährigen Unterricht mit wöchentlichen Konfirmandenstunden wird in der Nordkirche inzwischen auch das sogenannte Block-Modell mit Konfirmandentagen oder -wochenenden angeboten. Im ländlichen Raum laden mitunter auch mehrere Kirchengemeinden gemeinsam zum Konfirmandenunterricht ein. Das zweiphasige KU3- oder KU4-Modell startet bereits in der 3. bzw. 4. Klasse mit dem ersten Jahr des Konfirmandenunterrichts. Bis zum Hauptkonfirmandenjahr gibt es weitere Angebote für die Jugendlichen. Eine besondere Form stellt das Konfi-Camp-Modell mit besonderen Themenschwerpunkten dar, bei dem das Gruppenerlebnis im Vordergrund steht.

Mit insgesamt  etwa 60 Unterrichtsstunden gehört die Konfirmandenzeit in Deutschland zu den bedeutendsten außerschulischen Bildungsangeboten für Jugendliche.

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