Festgottesdienst und Erntedankfest – 25 Jahre Kloster Dobbertin

Landesbischof Ulrich: „Kultur des Helfens stärker denn je gefordert“

Das fast 800 Jahre alte Kloster Dobbertin mit seiner Klosterkirche ist mit seinen 23 denkmalgeschützten Gebäuden die größte Klosteranlage Mecklenburg-Vorpommerns
Das fast 800 Jahre alte Kloster Dobbertin mit seiner Klosterkirche ist mit seinen 23 denkmalgeschützten Gebäuden die größte Klosteranlage Mecklenburg-Vorpommerns© Stefan Döbler / Nordkirche

02. Oktober 2015 von Stefan Döbler, Maren Warnecke

Schwerin/Dobbertin. Gerhard Ulrich, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), hat heute dem Diakoniewerk Kloster Dobbertin zu seinem 25-jährigen Bestehen gratuliert. Am Festgottesdienst nahmen zahlreiche Mitarbeitende, Bewohnerinnen und Bewohner sowie Gemeindeglieder teil. Zu den Gästen zählte auch Erwin Sellering, Ministerpräsident des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

In der seit 1991 hier entwickelten Tradition der Diakonie stehe das Diakoniewerk Kloster Dobbertin mit seinen „lebendigen Strukturen der Nächstenliebe“ inzwischen mitten in der Gesellschaft, so Landesbischof Ulrich: „Gleichzeitig haben Sie die vielen denkmalgeschützten Gebäude dieser Anlage nach und nach restauriert. Dem Land Mecklenburg-Vorpommern sind wir als Nordkirche sehr dankbar für die aufwendige Außensanierung dieses wunderschönen Gotteshauses.“

Kirche und Diakonie an der Seite der Menschen

Ulrich würdigte den Dienst, den die Mitarbeitenden „trotz schwierigster Rahmenbedingungen des modernen ‚Gesundheitssystems‘, trotz des ökonomischen Drucks“ weit über das hinaus, was zu erwarten sei, leisteten. Diese „Kultur des Helfens“ sei auch in jeder Kirchengemeinde zu Hause, hob der Landesbischof hervor: „Sie ist in diesen Tagen und Wochen besonders gefordert.“ Er dankte allen, die sich in Kirchengemeinden und Kommunen, bei sozialen Trägern und in Initiativen für Flüchtlinge engagieren. „Und ich bin der Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern und den Kommunen hier dankbar, dass sie sich entschlossen der großen Herausforderung stellen, die Flüchtlinge zu integrieren. Ich weiß um die große Last und um die Sorge, ob die Strukturen lange genug tragen werden.“

Landesbischof Ulrich: „Wir als Diakonie und Kirche stehen an der Seite derer, die schwere Verantwortung tragen in dieser Zeit und die Veränderung zu gestalten haben, die den Sorgen und Ängsten begegnen müssen, die auch Enttäuschungen provozieren müssen.“ Die Botschaft in dieser Situation sei: „Fürchtet euch nicht! Nicht vor den Fremden; nicht vor den Veränderungen, die die Situation bringen und verlangen wird; nicht vor den Ängsten. Wir wissen: wir gehen von einer Kraft zur anderen unter dem Schirm dessen, der alles Leben schuf und uns leitet mit seinem Wort.“

Diakonie-Geschäftsführer Hans Hopkes blickte nach dem Gottesdienst in seiner Festrede auf ein Vierteljahrhundert Diakoniewerk Kloster Dobbertin gGmbH: „Das Schöne ist, dass wir in den zurückliegenden zweieinhalb Jahrzehnten die Klosteranlage sanieren konnten und so als größter Anbieter sozialer Dienstleistungen in Mecklenburg-Vorpommern moderne Wohn- und Lebensbedingungen anbieten können. Ich freue mich besonders, dass dabei der Ursprungscharakter des Klosters erhalten geblieben ist.“

Martin Scriba, Landespastor des Diakonischen Werkes Mecklenburg-Vorpommern, sagte: „Dobbertin – das ist ein Ort mit zwei Verantwortungsträgern. Ich freue mich, dass es der Diakoniewerk Kloster Dobbertin gGmbH in 25-jähriger Aufbauarbeit gelungen ist, die Umgebung der Klosterkirche zu einer diakonischen Einrichtung umzugestalten, in der Menschen mit Behinderungen ein lebenswertes Zuhause finden. Möglich war dies insbesondere auch durch die Unterstützung des Landes Mecklenburg-Vorpommern.“

Ministerpräsident Sellering: „Sie machen unser Land ein Stück menschlicher“

Als Vertreter des Landes Mecklenburg-Vorpommern gratulierte Ministerpräsident Erwin Sellering im Namen der Landesregierung: „Ich danke den vielen Beteiligten, die bei der Sanierung dieser Anlage vorbildlich zusammengearbeitet haben. Dazu gehören das Diakoniewerk, der Förderverein und die Gemeinde, Architekten, Bauleute und Denkmalpfleger. Ich freue mich, dass wir als Landesregierung für dieses breite Engagement die finanzielle Grundlage schaffen konnten – vier Ministerien waren beteiligt, mit insgesamt rund 30 Millionen Euro. Ganz besonders danke ich Herrn Hopkes für seinen unermüdlichen Einsatz über diesen langen Zeitraum.“ Der Ministerpräsident weiter: „Meine tiefste Überzeugung ist: Wie gut unser Zusammenleben, wie stark unsere Gemeinschaft ist, bemisst sich auch daran, wie wir mit ihren schwächsten Mitgliedern umgehen, ganz besonders mit denjenigen, die eine körperliche oder geistige Behinderung haben. Das Diakoniewerk hat in den letzten 25 Jahren großartige Arbeit geleistet. Ich danke für die liebevolle Pflege, den großen Einsatz und die helfende Hand, die Sie den Menschen geben, die Ihnen anvertraut sind. Mit dem, was Sie tun, machen Sie unser Land ein Stück menschlicher und wärmer.“

Musikalisch gestaltete den Gottesdienst das Landesposaunenwerk der Nordkirche unter Leitung von Landesposaunenwart Martin Huss. Im Anschluss an den Gottesdienst lud das Diakoniewerk zu einem Theaterstück ein, das Bewohnerinnen und Bewohner gemeinsam mit dem Landestheater Parchim aufführten. Eine Ausstellungeröffnung und ein kleiner Empfang im Kreuzgang des Klosters rundeten die Jubiläums-Feierlichkeiten ab.

Hintergrund:

Das Diakoniewerk Kloster Dobbertin gGmbH beschäftigt derzeit mehr als 1.300 Mitarbeitende in 60 Einrichtungen und bietet Wohn- und Lebensraum für 280 Menschen mit Behinderungen. Das fast 800 Jahre alte Kloster Dobbertin ist mit seinen 23 denkmalgeschützten Gebäuden die größte Klosteranlage des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

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