70 Jahre Evangelische Jugend: Party mit Bischöfin und Sozialsenatorin
12. Oktober 2016
Ihr 70-jähriges Bestehen feierte die Evangelische Jugend Hamburg (EJH) am Dienstagabend in der Epiphanienkirche in Winterhude. Unter dem Motto "Quer durch die Zeit" erlebten die rund 200 Besucher eine bunte Revue mit Text- und Musikbeiträgen aus sieben Jahrzehnten. Prominenteste Gäste waren Bischöfin Kirsten Fehrs und Sozialsenatorin Melanie Leonhardt (SPD). "Ich bin froh, dass es euch gibt", sagte Fehrs.
Leonhardt dankte dem Jugendverband dafür, seit seiner Gründung die Themen und Interessen vieler Generationen junger Menschen begleitet und reflektiert zu haben.
Gegründet wurde die EJH am 11. Oktober 1946. Hauptanliegen war, Jugendlichen nach der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges eine neue Perspektive zu geben. Zugleich wurde die Gründung von Jugendgruppen in den einzelnen Kirchengemeinden angeregt, gefördert und gebündelt. Die thematischen Schwerpunkte lagen anfangs auf "Bibel", "Evangelisation" und "Geselligkeit". In den darauffolgenden Jahrzehnten engagierte sich die EJH auch zunehmend politisch und demonstrierte gegen die Aufrüstung oder die Atomkraft.
Politisch aktiv gegen Aufrüstung und Atomkraft
Heute ist die EJH der zweitgrößte Jugendverband in Hamburg nach der Sportjugend. Erreicht werden nach eigenen Angaben rund 6.000 Jugendliche. Größte Veranstaltung ist traditionell der Jugendtag zum Buß- und Bettag, an dem alljährlich bis zu 1.200 Jugendliche teilnehmen. Gemeinsam mit den Kirchenkreisen werden jedes Jahr mehrere hundert Jugendliche in "Teamercard-" und "Juleica-Kursen" ausgebildet und etwa 150 Freizeiten veranstaltet. Auch die Jugendkirche in Groß-Flottbek zieht ein großes Publikum an - mit Konzerten, Diskussionen, Ausstellungen.
"Die Antworten auf alte Fragen müssen in jeder Generation neu gegeben werden", sagte Diakon Siegmar Grapentin, seit 2009 hauptamtlicher Bildungsreferent der EJH. Aktuell stünden Flüchtlingsprobleme ganz oben auf der Tagesordnung - etwa die interkulturelle Öffnung der Gruppen für geflüchtete Kinder und Jugendliche. Bleibend aktuell seien für jede Generation die Fragen, wie man seinen Glauben leben könne oder wie eine gerechtere Welt zu schaffen sei.