Ein Botschafter christlicher Nächstenliebe
06. November 2017
Martin von Tours wird vor allem in der katholischen Kirche als Heiliger verehrt, aber ist auch für die evangelische Tradition von großer Bedeutung. Am Sonnabend (11. November) wird ihm zu Ehren der Martinstag in den Kirchenkreisen Mecklenburg und Pommern gefeiert und an sein großes Mitgefühl erinnert.
Berühmt ist der Heilige Martin vor allem für die Teilung seines Mantels mit einem Bettler. Es wird erzählt, dass Martin, als er in Amiens als Soldat stationiert war, im Winter des Jahres 334 vor den Toren der Stadt einem frierenden, nur spärlich bekleideten Mann begegnete. Martin zerteilte seinen Offiziersmantel mit dem Schwert, gab die Hälfte dem Frierenden und erwies ihm so sein Mitgefühl. In der darauffolgenden Nacht träumte Martin von einer Begegnung mit Jesus, der wie der Bettler den halben Mantel trug.
Laternchen und Hörnchen
Die Teilnahme an den Martinstags-Veranstaltungen der Kirchengemeinden in beiden Kirchenkreisen ist kostenfrei. Nähere Auskünfte zu den zahlreichen weiteren Veranstaltungen erteilen die Kirchengemeinden vor Ort. Suche unter kirche-mv.de
Das Traumerlebnis symbolisiert ein biblisches Wort Jesu aus dem Matthäus-Evangelium: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40). Vor allem aufgrund der Geschichte von der Teilung des Mantels gilt Sankt Martin bis heute als Botschafter christlicher Nächstenliebe. Der 11. November ist Martins Gedenktag, da der Heilige an diesem Tag im Jahr 397 beigesetzt wurde. Im Zusammenhang mit Martins Barmherzigkeit mit dem Bettler am Stadttor steht auch das Brauchtum, das von heutigen Christen am Martinstag gepflegt wird. Dazu zählt neben dem Laternenumzug vor allem das Teilen der Martinshörnchen.