Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt macht sich stark für digitale Kirche
02. Februar 2021
Schwerin/Hamburg. Besser hätte der Rahmen für den Vortrag der Landesbischöfin der Nordkirche nicht sein können: Im erstmals komplett digitalen #Hansebarcamp am vergangenen Wochenende plädierte Kristina Kühnbaum-Schmidt eindringlich für den Ausbau der kirchlichen digitalen Kommunikation.
Unter dem Motto „Wir sind gekommen um zu bleiben“ sagte sie: „Es geht darum, wie, wo und für wen wir als Kirche gegenwärtig und zukünftig präsent, wahrnehmbar und hilfreich da sein können. Den Diskurs dazu, das Experimentieren möchte ich anstoßen, mit vorantreiben und ich möchte Sie alle dazu ermutigen, auf diese Weise die nächste Phase der digitalen Kirche zu starten.“
Das #Hansebarcamp ist ein Netzwerktreffen für Menschen, die sich für Themen rund um die Digitalisierung der Kirche interessieren und sich dafür engagieren. Seit dem ersten Camp 2018 ist die Teilnehmerzahl stetig gewachsen: Rund 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz tauschten sich aus über Themen der digitalen Kirche wie „Barmherzigkeit in den sozialen Medien“, gestreamte Gottesdienste, Kirchenmusik-Podcasts und Telefonandachten. Im Hauptvortrag zog Patrick Weinhold, Redaktionsleiter Social Media der Tagesschau, anschaulich die Entwicklung dieses altehrwürdigen „Tankers“ zu einem multimedialen Unternehmen, das mit Menschen aller Altersgruppen kommuniziert.
Die Landesbischöfin unterstützt deutlich die Entwicklung einer Digitalstrategie für die Nordkirche. Dafür hält sie es für nötig, Ressourcen für die Digitalisierung auszubauen. Die Landesbischöfin machte klar, dass mit der Digitalisierung ein Paradigmenwechsel einhergeht: „Mit einer Kultur der Digitalität ist nicht nur die Nutzung von Internet, Smartphones, E-Mails, Social Media, ist nicht nur die Frage nach Algorithmen und Datenschutz gemeint. Sondern es geht mit diesem Begriff um die Folgen gesellschaftlichen Wandels“, hob sie hervor.
Dieser gesellschaftliche Wandel fordere auch neue Akzentuierungen in der kirchlichen Verkündigung, so Kristina Kühnbaum-Schmidt. Diesen ermöglichten gerade dialogorientierte Medien wie Facebook, Twitter oder Instagram. Kristina Kühnbaum-Schmidt sagte: „Das bedeutet auch, von einer Absenderorientierung zu einer Nachfrageorientierung zu kommen. Wir wollen konsequent von den Nutzerbedürfnissen, den Fragen und Resonanzen der Menschen ausgehen und so religiöse und theologische Themen kommunizieren.“
Die Landesbischöfin betonte: „Wenn Vertreterinnen und Vertreter von Kirche sich im World Wide Web dann nicht nur in ihren eigenen Foren und Bubbles tummeln, sondern sich aus dem Glauben heraus in aktuelle Diskurse einbringen und sich profiliert mit Menschen im ganz normalen Alltag austauschen, ist das ein wichtiger Beitrag dazu, die Botschaft der freien Gnade Gottes an alle Welt auszurichten und das Evangelium in Wort und Tat zu kommunizieren.“