Tag der Fördervereine in Neubrandenburg
11. Juni 2018
„Wenn Räume klingen“ – unter diesem Motto stand der 19. „Tag der Fördervereine“ in der Nordkirche. Rund 160 Vertreter von Kirchbauinitiativen und Unterstützer trafen sich am Sonnabend (9. Juni) dazu in Neubrandenburg.
Im Mittelpunkt standen in diesem Jahr die Kirchenmusik und die Glockenvielfalt. Justizstaatssekretärin Birgit Gärtner dankte in der Neubrandenburger Kirche St. Michael den ehrenamtlichen Helfern für ihren engagierten Einsatz „für die klingenden Räume".
Menschen über Musik für Kirche begeistern
Landeskirchenmusikdirektor Frank Dittmer (Greifswald) warb für „die Öffnung der Kirchen in Verbindung mit musikalischen Angeboten“. Denn die landesweit rund 370 haupt- und ehrenamtliche Kirchenmusiker, 6500 Musizierende in Kirchen- und Posaunenchören und anderen musikalischen Gruppen sorgten dafür, dass „unsere Kirche eine Zukunft hat, wenn wir es denn schaffen, Menschen auch weiterhin dafür zu begeistern, in Kirchen zu musizieren“, so Dittmer.
Ort für Kommunikation und kultuelle Veranstaltungen
Die Kirchen seien im ländlichen Raum oft der einzige Ort für Kommunikation und kulturelle Veranstaltungen, sagte Baureferent Klaus-Peter Gauer. Immer öfter würden sie für gemeinsame Veranstaltungen mit der örtlichen Kommune genutzt. Auch deshalb sei und bleibe der Erhalt der Kirchengebäude eine gesellschaftliche Aufgabe.
Glockensachverständiger inventarisiert und vermittelt
In seiner Laudatio legte Bischof Dr. von Maltzahn noch den Fokus auf die Arbeit des Glockensachverständigen aus dem Landesamtes für Denkmalpflege Nordrhein-Westfalen und der evangelischen Kirche von Westfalen. Seit dem Fall der innerdeutschen Grenze besuchte Claus Peter insgesamt 224 mecklenburgische Kirchen, inventarisiert detailliert den Bestand an Glocken und Turmuhren und recherchierte ebenso wichtige Daten zu ihrer Geschichte. Zugleich gelangten in dem Zeitraum insgesamt 75 neue Glocken in mecklenburgische Kirchen – und nicht nur das: Auch 25 Glocken aus entwidmeten Kirchen konnte der Sachverständige vermitteln, „die bei uns ein neues Zuhause und eine neue Aufgabe gefunden haben“, berichtete von Maltzahn.
98 Prozent der Sakralbauten in Mecklenburg-Vorpommern stehen unter Denkmalschutz
Allein in Mecklenburg-Vorpommern kümmern sich knapp 200 Fördervereine um den Erhalt von Sakralbauten, darunter 145 in Mecklenburg und fast 50 in Vorpommern. Im Bereich der Nordkirche gibt es 1.881 Kirchen und Kapellen, darunter 664 in Mecklenburg und 448 in Vorpommern. Rund 98 Prozent der Sakralbauten in Mecklenburg-Vorpommern stehen unter Denkmalschutz. Das nächste Treffen der Fördervereine soll am 29. Juni 2019 in Sternberg stattfinden.